Wirtschaft

Lebensmittelpreise aktuell September 2024: Die Preise für Gemüse steigen!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

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Produkte der Kategorie Gemüse sind seit Beginn des Jahrzehnts mehr als 25 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 26,3 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Gemüse ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Gemüse im September 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Gemüse teurer geworden. Die Preise lagen im September 2024 um 0,3 Prozent höher als im September 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Gemüse noch bei 0,9 Prozent.
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Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren mit besonders hoher Inflation

Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Gemüse in weitere Unterkategorien. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren-0,1 %6,1 %47,0 %
2Gemüse (ohne Kartoffeln), frisch oder gekühlt3,5 %2,1 %18,1 %
3Chips und -sticks1,2 %0,3 %46,4 %
4Trockengemüse und konserviertes Gemüse-1,3 %-2,1 %47,5 %
5Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet-12,5 %-6,8 %31,8 %
GesamtGemüse0,1 %0,3 %26,3 %

Gemüse entwickelt sich günstiger

Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Gemüse. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 16,6 Prozent.
In der Unterkategorie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im September 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle1,4 %16,6 %58,5 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren1,0 %5,4 %37,5 %
3Obst2,6 %3,7 %19,2 %
4Brot und Getreideerzeugnisse0,6 %1,2 %38,9 %
5Nahrungsmittel, a.n.g.-0,5 %0,6 %32,7 %
6Gemüse0,1 %0,3 %26,3 %
7Fleisch und Fleischwaren0,4 %0,2 %29,7 %
8Molkereiprodukte und Eier-0,3 %-0,1 %41,3 %
9Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,2 %-0,2 %29,3 %
GesamtNahrungsmittel0,5 %1,6 %33,3 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Gemüse ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Gemüse0,10,326,3
Inflation gesamt119,71,619,7

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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