Wirtschaft

Inflation aktuell August 2024: Mieten immer teurer!

Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

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Die Kosten für Mieten haben sich in den vergangenen vier Jahren leicht erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 7,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Mieten haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Mieten im August 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Mieten teurer geworden. Die Preise in der Kategorie "Tatsächliche Wohnungsmiete", wie es offiziell heißt, lagen im August 2024 um 2,1 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Mieten noch bei 2,2 Prozent.
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Tatsächliche Nettokaltmiete mit besonders hoher Inflation

Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Tatsächliche Nettokaltmiete. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Andere Mieten.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Tatsächliche Nettokaltmiete0,2 %2,1 %8,0 %
2Andere Mieten0,1 %1,7 %5,2 %
GesamtTatsächliche Wohnungsmiete0,1 %2,1 %7,7 %

Mieten mit besonders hoher Inflation

Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Mieten. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Wasserversorgung u.a. Dienstl. für die Wohnung. Hier stiegen die Preise um 4,4 Prozent.
In der Unterkategorie Strom, Gas und andere Brennstoffe wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im August 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Wasserversorgung u.a. Dienstl. für die Wohnung0,1 %4,4 %14,4 %
2Instandhaltung und Reparatur von Wohnung/Wohnhaus0,2 %3,5 %32,9 %
3Unterstellte Nettokaltmiete0,1 %2,1 %7,2 %
4Tatsächliche Wohnungsmiete0,1 %2,1 %7,7 %
5Strom, Gas und andere Brennstoffe-0,5 %-3,8 %50,0 %
GesamtWohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe-0,1 %1,0 %16,1 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Tatsächliche Wohnungsmiete0,12,17,7
Inflation gesamt119,71,919,7

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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