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Inflation aktuell August 2024: Bier teurer als vor einem Jahr!

Einkommen Bild: Adobe Stock /

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Die Teuerung war in der Kategorier Bier in den vergangenen Jahren höher als bei anderen Produkte.

Inflationsrate für Bier im August 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Bier teurer geworden. Die Preise lagen im August 2024 um 1,7 Prozent höher als im Vorjahr. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Bier noch bei 2,6 Prozent.
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Alkoholfreies Bier, Malzbier oder Ähnliches mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Bier haben sich gleich verändert. In der Unterkategorie Alkoholfreies Bier, Malzbier oder Ähnliches gab es die höchste Preissteigerung. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Pils, Lager, Schwarzbier o.a. untergäriges Bier.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Alkoholfreies Bier, Malzbier oder Ähnliches1,5 %3,6 %25,4 %
2Biermischgetränk-0,6 %2,4 %25,6 %
3Weizenbier, Altbier oder anderes obergäriges Bier0,3 %1,5 %20,9 %
4Pils, Lager, Schwarzbier o.a. untergäriges Bier0,3 %1,2 %22,5 %
GesamtBier0,4 %1,7 %23,0 %

Bier mit besonders hoher Inflation

Die Preissteigerung in der Kategorie Bier ist sogar die höchste in der Oberkategorie Alkoholische Getränke. Insgesamt ist Alkoholische Getränke im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent teurer geworden.
In der Unterkategorie Wein wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im August 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Bier0,4 %1,7 %23,0 %
2Spirituosen0,0 %1,6 %16,1 %
3Wein-0,4 %-0,2 %17,7 %
GesamtAlkoholische Getränke-0,1 %0,8 %19,2 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Bier0,41,723,0
Inflation gesamt119,71,919,7

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,9 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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