Lebensmittelpreise aktuell August 2024: Preise für Obst steigen immer schneller!
Erstellt von Tilman Weigel
03.10.2024 07.31
Produkte der Kategorie Obst sind in den vergangenen Jahren mehr als 15 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 16,2 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Obst haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Obst im August 2024
Die Preise für Obst stiegen nicht nur, sie steigen auch immer schneller. 2,5 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum August des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Obst noch bei 0,6 Prozent.
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Trockenobst, Nüsse und Ähnliches mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Obst in weitere Unterkategorien. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Trockenobst, Nüsse und Ähnliches. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Tiefgefrorenes Obst. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Trockenobst, Nüsse und Ähnliches | 1,4 % | 7,8 % | 25,2 % |
2 | Obstkonserven | 0,9 % | 2,0 % | 41,2 % |
3 | Obst, frisch oder gekühlt | 0,6 % | 1,5 % | 12,4 % |
4 | Tiefgefrorenes Obst | 3,0 % | -10,1 % | 20,4 % |
Gesamt | Obst | 0,9 % | 2,5 % | 16,2 % |
Obst mit besonders hoher Inflation
Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Obst. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 15,9 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im August 2023.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Speisefette und Speiseöle | 1,0 % | 15,9 % | 56,3 % |
2 | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | -0,1 % | 5,0 % | 36,2 % |
3 | Obst | 0,9 % | 2,5 % | 16,2 % |
4 | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,4 % | 1,4 % | 33,3 % |
5 | Gemüse | -3,0 % | 0,9 % | 26,2 % |
6 | Brot und Getreideerzeugnisse | -0,3 % | 0,9 % | 38,1 % |
7 | Fleisch und Fleischwaren | 0,2 % | 0,0 % | 29,2 % |
8 | Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | 0,3 % | -0,1 % | 29,1 % |
9 | Molkereiprodukte und Eier | 0,8 % | -0,1 % | 41,7 % |
Gesamt | Nahrungsmittel | -0,2 % | 1,5 % | 32,6 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Obst ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Obst | 0,9 | 2,5 | 16,2 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,9 | 19,7 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de