Inflation aktuell August 2024: Kohlebriketts fast doppelt so teuerim Jahr 2020
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.43
Um fast 100 Prozent haben sich die Kosten für Produkte der Kategorie Kohlebriketts seit Beginn des Jahrzehnts erhöht. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Kohlebriketts im August 2024
Im Vergleich zum Vorjahr ist Kohlebriketts dagegen günstiger geworden. Die Preise lagen im August 2024 um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Kohlebriketts noch bei 1,8 Prozent.
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Kohlebriketts mit besonders hoher Inflation
Kohlebriketts und Brennholz, Holzpellets o.a. feste Brennstoffe bilden zusammen die Oberkategorie Feste Brennstoffe. Insgesamt ist Feste Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 12,9 Prozent günstiger geworden.
Besonders stark war der Preisrückgang in der Unterkategorie Brennholz, Holzpellets o.a. feste Brennstoffe. Durchschnittlich waren die Preise im August 2024 13,1 Prozent billiger als im im August 2023..
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Kohlebriketts | -0,1 % | -0,2 % | 99,7 % |
2 | Brennholz, Holzpellets o.a. feste Brennstoffe | -1,1 % | -13,1 % | 48,1 % |
Gesamt | Feste Brennstoffe | -1,1 % | -12,9 % | 49,0 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Kohlebriketts ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Kohlebriketts | -0,1 | -0,2 | 99,7 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,9 | 19,7 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Preisverdoppelung alle vier Tage
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,9 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de