Inflation aktuell August 2024: Übernachtungen teurer als vor einem Jahr!
Erstellt von Tilman Weigel
03.10.2024 07.31
Die Kosten für Produkte der Kategorie Übernachtungen haben sich in den vergangenen Jahren erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 26,6 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Übernachtungen liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Übernachtungen im August 2024
Die Preise für Übernachtungen steigen immer schneller. 4,1 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum August des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Übernachtungen noch bei 3,6 Prozent.
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Übernachtungen in anderen Unterkünften mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Übernachtungen in weitere Unterkategorien. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Übernachtungen in anderen Unterkünften. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen und Ähnlichem.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Übernachtungen in anderen Unterkünften | 0,0 % | 4,8 % | 21,3 % |
2 | Übernachtungen in Feriendörfern, Camping u.Ä. | -0,3 % | 4,7 % | 34,5 % |
3 | Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen und Ähnlichem | 0,1 % | 3,8 % | 24,1 % |
Gesamt | Übernachtungen | -0,1 % | 4,1 % | 26,6 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Übernachtungen ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Übernachtungen | -0,1 | 4,1 | 26,6 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,9 | 19,7 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,9 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de