Wirtschaft

Inflation aktuell Juli 2024: Preise für Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen steigen immer schneller!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

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Produkte der Kategorie Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen sind in den vergangenen Jahren mehr als 20 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 21,2 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen liegt damit über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen im Juli 2024

Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen werden nicht nur teuer, die Preise steigen auch immer schneller. 8,0 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Juli 2023 bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen noch bei 7,9 Prozent.
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Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen entwickelt sich günstiger

Auch andere Dienstleistungen aus der Oberkategorie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Dienstl. der häusl. Alten- u. Behindertenpflege. Hier stiegen die Preise um 10,4 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule, sie wurde nur um 2,7 Prozent teurer.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Dienstl. der häusl. Alten- u. Behindertenpflege0,6 %10,4 %45,0 %
2Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen1,7 %8,0 %21,2 %
3Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule0,0 %2,7 %13,8 %
GesamtDienstleistungen sozialer Einrichtungen1,3 %8,1 %24,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im Juli 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen1,78,021,2
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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