Inflation aktuell Juli 2024: Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule immer teurer!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.44
Produkte der Kategorie Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule sind seit Beginn des Jahrzehnts rund 15 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 13,8 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule im Juli 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule teurer geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 2,7 Prozent höher als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule noch bei 3,0 Prozent.
Lesen Sie außerdem:
- Scholz berät mit Macron über europäische Wettbewerbsfähigkeit
- Stürzt Deutschland in die Krise?
- Stürzt Sachsen in die Krise?
- Geschäftsklima wird schlechter
- 6,5 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr
Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule entwickelt sich günstiger
Die Preissteigerung in der Kategorie Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule ist immerhin die niedrigste in der Oberkategorie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt sind Dienstleistungen sozialer Einrichtungen im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Dienstl. der häusl. Alten- u. Behindertenpflege. Hier stiegen die Preise um 10,4 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Dienstl. der häusl. Alten- u. Behindertenpflege | 0,6 % | 10,4 % | 45,0 % |
2 | Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen | 1,7 % | 8,0 % | 21,2 % |
3 | Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule | 0,0 % | 2,7 % | 13,8 % |
Gesamt | Dienstleistungen sozialer Einrichtungen | 1,3 % | 8,1 % | 24,8 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Dienstl. Kinderheime, Betreuung nach der Schule | 0,0 | 2,7 | 13,8 |
Inflation gesamt | 119,8 | 2,3 | 19,8 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Preisverdoppelung alle vier Tage
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de