Inflation aktuell Juli 2024: Flugtickets deutlich teurer!
Erstellt von Tilman Weigel
16.08.2024 07.32
Flugtickets sind in den vergangenen vier Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 73,6 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Flugtickets sind also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Flugtickets im Juli 2024
Im Vergleich zum Vorjahr sind Flugtickets dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Personenbeförderung im Luftverkehr", wie es offiziell heißt, lagen im Juli 2024 um 1,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Flugtickets noch bei -6,0 Prozent.
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Inlandsflüge mit besonders hoher Inflation
Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Inlandsflüge. In der Unterkategorie Internationale Flüge gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Inlandsflüge | -0,6 % | 2,5 % | 25,0 % |
2 | Internationale Flüge | 19,4 % | -1,8 % | 77,0 % |
Gesamt | Personenbeförderung im Luftverkehr | 18,3 % | -1,6 % | 73,6 % |
Flugtickets entwickeln sich günstiger
Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Personenbeförderung im Luftverkehr die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Personen- und Güterbeförderung im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Personenbeförderung im Schienenverkehr. Hier stiegen die Preise um 7,3 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Personenbeförderung im Schienenverkehr | 0,2 % | 7,3 % | 1,9 % |
2 | Ausgaben für andere Verkehrsdienstleistungen | 1,0 % | 6,3 % | 30,8 % |
3 | Kombinierte Personenbeförderungsleistungen | 0,1 % | 3,5 % | -17,5 % |
4 | Personenbeförderung im Schiffsverkehr | 5,1 % | 2,3 % | 35,6 % |
5 | Personenbeförderung im Straßenverkehr | 1,9 % | -1,3 % | 22,8 % |
6 | Personenbeförderung im Luftverkehr | 18,3 % | -1,6 % | 73,6 % |
Gesamt | Personen- und Güterbeförderung | 6,0 % | 2,2 % | 15,9 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Flugtickets ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Personenbeförderung im Luftverkehr | 18,3 | -1,6 | 73,6 |
Inflation gesamt | 119,8 | 2,3 | 19,8 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de