Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Preise für Säuglings- und Kleinkindernahrung steigen immer schneller!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.43
Die Kosten für Produkte der Kategorie Säuglings- und Kleinkindernahrung haben sich seit Beginn des Jahrzehnts erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 25,3 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Säuglings- und Kleinkindernahrung liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Säuglings- und Kleinkindernahrung im Juli 2024
Die Preise für Säuglings- und Kleinkindernahrung stiegen nicht nur, sie steigen auch immer schneller. 1,9 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Säuglings- und Kleinkindernahrung noch bei 1,7 Prozent.
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Säuglings- und Kleinkindernahrung mit besonders hoher Inflation
Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Säuglings- und Kleinkindernahrung. Insgesamt ist Nahrungsmittel, a.n.g. im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Fertiggerichte. Hier stiegen die Preise um 2,4 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Suppen und andere Nahrungsmittelzubereitungen, sie wurde nur um 0,5 Prozent teurer.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Fertiggerichte, a.n.g. | 0,0 % | 2,4 % | 23,1 % |
2 | Soßen, Würzen und Würzmittel | 0,4 % | 2,1 % | 47,2 % |
3 | Säuglings- und Kleinkindernahrung | 0,6 % | 1,9 % | 25,3 % |
4 | Speisesalz, Küchenkräuter und Gewürze | 0,6 % | 1,2 % | 20,0 % |
5 | Suppen und andere Nahrungsmittelzubereitungen | 0,5 % | 0,5 % | 29,9 % |
Gesamt | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,4 % | 1,5 % | 32,8 % |
Die Abkürzung a.n.g. steht für "anderweitig nicht genannt". Sie umfasst also Produkte oder Dienstleistungen, für die es keine eigene Kategorie gibt.
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Säuglings- und Kleinkindernahrung aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Säuglings- und Kleinkindernahrung | 0,6 | 1,9 | 25,3 |
Inflation gesamt | 119,8 | 2,3 | 19,8 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Mehr Geld führt zu höheren Preisen
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de