Wirtschaft

Lebensmittelpreise aktuell Juni 2024: Fisch deutlich teurer!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

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Die Kosten für Fisch haben sich seit Beginn des Jahrzehnts deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 29,5 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Fisch ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Fisch im Juni 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Fisch dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte", wie es offiziell heißt, lagen im Juni 2024 um 1,8 Prozent niedriger als im Juni des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fisch noch bei -1,0 Prozent.
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Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Produkt aus der Kategorie Fisch sind im gleichen Maße teurer geworden. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Fische und Fischfilets, tiefgefroren.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt0,9 %3,9 %18,8 %
2Tiefgefrorene Meeresfrüchte1,2 %0,5 %8,9 %
3Fisch, getrocknet, geräuchert oder gesalzen-0,2 %-0,5 %25,9 %
4Fische und Fischfilets, frisch oder gekühlt0,3 %-0,9 %30,1 %
5Fische und Fischfilets, tiefgefroren0,0 %-6,8 %29,5 %
GesamtFisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,0 %-1,8 %29,5 %

Fisch entwickelt sich günstiger

Andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, ganz im Gegensatz zur Kategorie Fisch. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 11,8 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle2,1 %11,8 %51,2 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren1,0 %6,1 %36,5 %
3Nahrungsmittel, a.n.g.0,7 %1,6 %32,3 %
4Obst-0,9 %1,5 %16,0 %
5Brot und Getreideerzeugnisse0,1 %1,2 %38,5 %
6Gemüse0,7 %0,9 %31,3 %
7Fleisch und Fleischwaren0,1 %0,9 %28,9 %
8Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,0 %-1,8 %29,5 %
9Molkereiprodukte und Eier0,2 %-2,6 %40,2 %
GesamtNahrungsmittel0,3 %1,1 %32,9 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Fisch aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,4 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,0-1,829,5
Inflation gesamt119,42,219,4

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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