Lebensmittelpreise aktuell Juni 2024: Brot und Getreideerzeugnisse deutlich im Preis gestiegen!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.44
Die Teuerung war in der Kategorier Brot und Getreideerzeugnisse in den vergangenen Jahren deutlich höher als bei anderen Produkte. Das meldete das Statistische Bundesamt. Die Preise liegen aktuell 38,5 Prozent höher als noch im Jahr 2020. Dagegen lag die Gesamtinflation im gleichen Zeitraum nur bei 19,4 Prozent.
Inflationsrate für Brot und Getreideerzeugnisse im Juni 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Brot und Getreideerzeugnisse teurer geworden. Die Preise lagen im Juni 2024 um 1,2 Prozent höher als im Juni des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Brot und Getreideerzeugnisse noch bei 1,9 Prozent.
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Pizza, Quiches oder Ähnliches mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Brot und Getreideerzeugnisse in weitere Unterkategorien. In der Unterkategorie Pizza, Quiches oder Ähnliches gab es die höchste Preissteigerung. In der Unterkategorie Mehl und andere Getreideerzeugnisse gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Pizza, Quiches oder Ähnliches | 0,1 % | 1,9 % | 38,3 % |
2 | Brot und Brötchen | 0,2 % | 1,7 % | 35,3 % |
3 | Andere Backwaren | -0,1 % | 1,6 % | 44,5 % |
4 | Reis, einschließlich Reiszubereitungen | 0,0 % | -0,2 % | 36,9 % |
5 | Mehl und andere Getreideerzeugnisse | 0,1 % | -6,2 % | 49,1 % |
Gesamt | Brot und Getreideerzeugnisse | 0,1 % | 1,2 % | 38,5 % |
Brot und Getreideerzeugnisse mit besonders hoher Inflation
Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Brot und Getreideerzeugnisse. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 11,8 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Juni 2023.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Speisefette und Speiseöle | 2,1 % | 11,8 % | 51,2 % |
2 | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | 1,0 % | 6,1 % | 36,5 % |
3 | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,7 % | 1,6 % | 32,3 % |
4 | Obst | -0,9 % | 1,5 % | 16,0 % |
5 | Brot und Getreideerzeugnisse | 0,1 % | 1,2 % | 38,5 % |
6 | Gemüse | 0,7 % | 0,9 % | 31,3 % |
7 | Fleisch und Fleischwaren | 0,1 % | 0,9 % | 28,9 % |
8 | Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | 0,0 % | -1,8 % | 29,5 % |
9 | Molkereiprodukte und Eier | 0,2 % | -2,6 % | 40,2 % |
Gesamt | Nahrungsmittel | 0,3 % | 1,1 % | 32,9 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,40 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Brot und Getreideerzeugnisse | 0,1 | 1,2 | 38,5 |
Inflation gesamt | 119,4 | 2,2 | 19,4 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de