Wirtschaft

Inflation aktuell Juni 2024: Preise für Finanzdienstleistungen steigen immer schneller!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

  • Artikel teilen:

Finanzdienstleistungen sind in den vergangenen Jahren rund 15 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 12,6 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Finanzdienstleistungen liegt damit deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Finanzdienstleistungen im Juni 2024

Die Preise für Finanzdienstleistungen steigen immer schneller. 2,5 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Juni des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Finanzdienstleistungen, a.n.g., wie die Kategorie Finanzdienstleistungen offziell heißt, noch bei 2,4 Prozent.
Lesen Sie außerdem:

Finanzdienstleistungen entwickelt sich günstiger

Auch andere Dienstleistungen aus der Oberkategorie Andere Waren und Dienstleistungen werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Finanzdienstleistungen. Insgesamt sind Andere Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Versicherungsdienstleistungen. Hier stiegen die Preise um 12,3 Prozent.
In der Unterkategorie Persönliche Gebrauchsgegenstände wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Versicherungsdienstleistungen1,4 %12,3 %20,4 %
2Dienstleistungen sozialer Einrichtungen0,7 %8,1 %23,2 %
3Andere Dienstleistungen, a.n.g.0,3 %3,1 %17,6 %
4Körperpflege0,2 %2,7 %22,9 %
5Finanzdienstleistungen, a.n.g.0,1 %2,5 %12,6 %
6Persönliche Gebrauchsgegenstände, a.n.g.-0,3 %-0,5 %12,4 %
GesamtAndere Waren und Dienstleistungen0,6 %6,1 %20,0 %

Die Abkürzung a.n.g. steht für "anderweitig nicht genannt". Sie umfasst also Produkte oder Dienstleistungen, für die es keine eigene Kategorie gibt.

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Finanzdienstleistungen aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,40 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Finanzdienstleistungen, a.n.g.0,12,512,6
Inflation gesamt119,42,219,4

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.