Inflation aktuell Juni 2024: Die Preise für Fahrzeuge steigen!
Erstellt von Tilman Weigel
12.07.2024 07.32
Die Kosten für Fahrzeuge haben sich in den vergangenen Jahren erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 22,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung über der allgemeinen Inflationsrate. Fahrzeuge sind also stärker im Preis gestiegen als viele andere Produkte. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Fahrzeuge im Juni 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Fahrzeuge teurer geworden. Die Preise in der Kategorie "Kauf von Fahrzeugen", wie es offiziell heißt, lagen im Juni 2024 um 1,3 Prozent höher als im Juni des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fahrzeuge noch bei 1,9 Prozent.
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Krafträder mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Produkt aus der Kategorie Fahrzeuge sind im gleichen Maße teurer geworden. In der Unterkategorie Krafträder gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Fahrräder.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Krafträder | 0,2 % | 1,4 % | 15,1 % |
2 | Personenkraftwagen (ohne Wohnmobile) | 0,0 % | 1,4 % | 24,3 % |
3 | Fahrräder | 1,2 % | 0,1 % | 15,0 % |
Gesamt | Kauf von Fahrzeugen | 0,0 % | 1,3 % | 22,7 % |
Fahrzeuge entwickeln sich günstiger
Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Verkehr werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Fahrzeuge. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge. Hier stiegen die Preise um 1,8 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Personen- und Güterbeförderung, sie wurde nur um 1,2 Prozent teurer.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge | -1,2 % | 1,8 % | 31,1 % |
2 | Kauf von Fahrzeugen | 0,0 % | 1,3 % | 22,7 % |
3 | Personen- und Güterbeförderung | -0,2 % | 1,2 % | 9,3 % |
Gesamt | Verkehr | -0,6 % | 1,6 % | 24,9 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Fahrzeuge ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,4. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,4 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Kauf von Fahrzeugen | 0,0 | 1,3 | 22,7 |
Inflation gesamt | 119,4 | 2,2 | 19,4 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de