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Immobilienpreise in Frankfurt am Main 2024: Immobilien kaufen oder verkaufen? Das sagt die Preisentwicklung

Hochhäuser brauchen weniger Platz, das soll mehr Wohnraum schaffen und gleichzeitig den Flächenverbrauch reduzieren. Bild: Adobe Stock / elxeneize

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Mit einem Quadratmeterpreis von 5.900 Euro sind Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main aktuell durchschnittlich rund 300 Euro teurer als noch vor drei Monaten, ein Plus von 5,4 Prozent. Das geht aus aktuellen Daten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft hervor. Sie beziehen sich auf das zweite Quartal 2024. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostete damit in den Monaten April, Mai und Juni im Durchschnitt 354.000 Euro.
Auch im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise an. Vor einem Jahr lag der Quadratmeterpreis noch bei 5.400 Euro, ein Plus von 500 Euro.
Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Frankfurt am Main um 2.300 Euro gestiegen, ein Plus von 63,9 Prozent.

Zeitraum∅ Preis pro Quadratmeter damals∅ Preis aktuell (2. Quartal 2024)Veränderung in EuroVeränderung in ProzentJahresdurchschnitt
Vorquartal5.600 €5.900 €+300 €++5,4 %+23,4 %
Vorjahr5.400 €5.900 €+500 €++9,3 %+9,3 %
10 Jahre3.600 €5.900 €+2.300 €+63,9 %+5,1 %

Der Jahresdurchschnitt für die Quartalswerte gibt an, wie stark der Preis innerhalb eines Jahres steigen oder fallen würde, wenn die Entwicklung in allen vier Quartalen so wäre wie in den untersuchten drei Monaten. Für die 10-Jahresveränderung berechnet der Jahresdurchschnitt die durchschnittliche Teuerung pro Jahr.
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Immobilienpreis-Entwicklung in Frankfurt am Main: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

Um +5,1 Prozent wurden Eigentumswohnungen in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt jährlich teurer. Im vergangenen Jahr waren es bekanntlich 9,3 Prozent, also deutlich mehr.
Interessant ist auch ein Blick auf den 10-Jahres-Trend. Im aktuellen Quartal lag der Preis unter der 10-Jahres-Trendgerade. Der erwartete Wert lag für das aktuelle Quartal bei 6.439 Euro.
Die ältesten verfügbaren Daten für Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main stammen aus dem Jahr 1983. Damals lag der Quadratmeterpreis bei 1.200 Euro.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Hauspreise Entwicklung in Frankfurt am Main

Auch für Einfamilienhäuser werden in Frankfurt am Main Preise erhoben. Ein 140 Quadratmeter großes Haus kostet im Durchschnitt 784.000 Euro. Pro Quadratmeter sind das 5.600 Euro, 300 Euro weniger als bei Eigentumswohnungen.

Damit kostet der Quadratmeter 300 Euro mehr als noch vor drei Monaten und 200 Euro mehr als vor einem Jahr.

Hauspreise aktuell in Frankfurt am Main für Mehrfamilienhäuser

Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen gegenüber dem Vorquartal. Pro Quadratmeter müssen aktuell 4.200 Euro gezahlt werden. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche kostet damit aktuell in Frankfurt am Main im Schnitt 2,1 Millionen Euro.
Das bedeutet ein Plus von 23,5 Prozent innerhalb von drei Monaten. In absoluten Zahlen sind das 800 Euro mehr je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Quadratmeterpreise um 400 Euro, ein Anstieg um 10,5 Prozent.

Immobilienpreise Frankfurt am Main Tabelle

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen5.9005.6005.400
Einfamilienhäuser5.6005.3005.400
Mehrfamilienhäuser4.2003.4003.800

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind allerdings nicht immer leicht zu vergleichen. Möglicherweise unterscheiden sich Häuser und Wohnungen in der Lage oder im Zustand. Immobilien im Zentrum oder nah an Parks sind beispielsweise meistens teurer. Der Preisvergleich zwischen Wohnungen und Häusern kann deshalb anders ausfallen, wenn Immobilien in gleicher Lage und mit gleich guter Bausubstanz verglichen werden.

Immobilien im Viertel Westend/Innenstadt kaufen: Quadratmeterpreis besonders teuer!

Vor allem in der Region Westend/Innenstadt werden aktuell hohe Preise verlangt. Dort kostete eine Wohnung im Jahresdurchschnitt 6.800 Euro pro Quadratmeter. Eine Eigentumswohnung mit 60 Quadratmetern würde also rund 408.000 Euro kosten. Zuletzt sind die Preise dort gesunken, im Vorjahr hatte der Quadratmeter noch 8.100 Euro gekostet.
Billiger lebt es sich im Stadtteil West-Autobahn. Pro Quadratmeter müsen dort bei einer Eigentumswohnung nur 3.600 Euro bezahlt werden. Für das Geld, das eine 80-Quadratmeter-Wohnung im Stadtteil Westend/Innenstadt kostet, könnte man in dem günstigeren Viertel eine rund 113 Quadratmeter große Eigentumswohnung kaufen.
Zu beachten ist dabei, dass die Unterteilung im GREIX nicht den offiziellen Stadtteilen folgt.

Die Immobilienpreise in den Stadtteilen in Frankfurt am Main

Stadtteil∅ Preis pro QuadratmeterPreise im VorjahrVeränd. zum Vorjahr in %
Westend/Innenstadt6.800 €8.100 €-16,0
Mitte-West6.700 €7.800 €-14,1
Bornheim-Ostend5.700 €6.900 €-17,4
Norden5.600 €5.900 €-5,1
Süden5.500 €6.400 €-14,1
Osten4.900 €6.500 €-24,6
Nord-West4.600 €5.300 €-13,2
Mitte-Nord4.500 €5.300 €-15,1
West-Autobahn3.600 €4.500 €-20,0

So teuer sind Wohnungen in Frankfurt am Main im Deutschland-Vergleich

Mit einem Quadratmeterpreis von 5.900 Euro ist Frankfurt am Main aktuell die teuerste Stadt im GREIX-Vergleich. Preiswerteste Stadt war im zweiten Quartal 2024 Chemnitz. Dort kostet ein Quadratmeter im Schnitt rund 1.400 Euro.
So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Chemnitz1.400 €0,0 %-12,5 %
Duisburg1.800 €+5,9 %-10,0 %
Dortmund2.500 €+4,2 %+8,7 %
Erfurt2.700 €-3,6 %-10,0 %
Dresden2.900 €0,0 %0,0 %
Rhein-Erft-Kreis3.100 €-3,1 %-3,1 %
Bonn3.400 €-10,5 %-12,8 %
Leipzig3.500 €+6,1 %+2,9 %
Karlsruhe3.800 €+5,6 %0,0 %
Lübeck3.900 €+34,5 %-2,5 %
Münster4.000 €-2,4 %-2,4 %
Stuttgart4.200 €0,0 %-6,7 %
Wiesbaden4.300 €+4,9 %+4,9 %
Köln4.300 €+2,4 %+2,4 %
Düsseldorf4.400 €+4,8 %-6,4 %
GREIX insgesamt4.600 €+2,2 %0,0 %
Potsdam4.800 €+6,7 %+4,3 %
Frankfurt am Main5.900 €+5,4 %+9,3 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Grundlage der Analyse sind Daten aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Deutscher Immobilienindex ab. Das Institut untersucht Daten zum Immobilienmarkt aus 18 Städten in Deutschland. Dazu zählen unter anderem die sechs größten deutschen Städte, allerdings sind nicht alle 18 größten deutschen Städte in der Analyse vertreten. So gehören Essen und Bremen, trotz ihrer hohen Einwohnerzahl, nicht zu den untersuchten Orten, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Städteauswahl resultiert aus dem Erhebungsverfahren. Denn die Preise werden von den Gutachterausschüssen der Städte geliefert und nicht aus Verkaufsanzeigen gewonnen. Die Ausschüsse wiederum gewinnen die Daten aus der Auswertung von Kaufverträgen. Durch das Verfahren sind die Daten genauer als andere, die auf den ausgeschriebenen Preisen basieren. Denn viele Hauskäufe kommen nicht zum ursprünglich ausgeschriebenen Preis zustande. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Frankfurt am Main stagnieren

Die Immobilienpreise in Frankfurt am Main sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der langfristige Trend zeigt ebenfalls nach oben. Im Durchschnitt wurden Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main in den vergangenen zehn Jahren um 63,9 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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