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Immobilienpreise in Erfurt 2024: Werden die Haus- und Wohnungspreise wieder billiger?

Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / weyo

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Mit Preisen von 2.700 Euro pro Quadratmeter sind Eigentumswohnungen in Erfurt im Durchschnitt 100 Euro günstiger als noch vor drei Monaten, ein Minus von 3,6 Prozent. Das geht aus aktuellen Daten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft hervor. Sie beziehen sich auf das zweite Quartal 2024. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostete damit in den Monaten April, Mai und Juni im Durchschnitt 162.000 Euro.
Auch im Vergleich zum Vorjahr fielen die Preise. Vor einem Jahr lag der Quadratmeterpreis noch bei 3.000 Euro, ein Minus von 300 Euro.
Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Erfurt dagegen um 1.100 Euro gestiegen, ein Plus von 68,8 Prozent.

Zeitraum∅ Preis pro Quadratmeter damals∅ Preis aktuell (2. Quartal 2024)Veränderung in EuroVeränderung in ProzentJahresdurchschnitt
Vorquartal2.800 €2.700 €-100 €-3,6 %-13,6 %
Vorjahr3.000 €2.700 €-300 €-10,0 %-10,0 %
10 Jahre1.600 €2.700 €+1.100 €+68,8 %+5,4 %

Der Jahresdurchschnitt für die Quartalswerte gibt an, wie stark der Preis innerhalb eines Jahres steigen oder fallen würde, wenn die Entwicklung in allen vier Quartalen so wäre wie in den untersuchten drei Monaten. Für die 10-Jahresveränderung berechnet der Jahresdurchschnitt die durchschnittliche Teuerung pro Jahr.
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Immobilienpreis-Entwicklung in Erfurt: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

Um +5,4 Prozent wurden Eigentumswohnungen in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt jährlich teurer.
Interessant ist auch ein Blick auf den 10-Jahres-Trend. Im aktuellen Quartal lag der Preis deutlich unter der 10-Jahres-Trendgerade.
Die Daten für Eigentumswohnungen in Erfurt reichen zurück bis in Jahr 1993. Damals lag der Quadratmeterpreis bei 1.700 Euro.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus kaufen in Erfurt

Auch für Einfamilienhäuser werden in Erfurt Preise erhoben. Ein 140 Quadratmeter großes Haus kostet im Durchschnitt 350.000 Euro. Pro Quadratmeter sind das 2.500 Euro, 200 Euro weniger als bei Eigentumswohnungen.

Damit kostet der Quadratmeter 300 Euro weniger als noch vor drei Monaten und 300 Euro weniger als vor einem Jahr.

Immobilienpreise Erfurt Tabelle

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen2.7002.8003.000
Einfamilienhäuser2.5002.8002.800
Mehrfamilienhäuser000

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind allerdings nicht immer leicht zu vergleichen. Möglicherweise unterscheiden sich Häuser und Wohnungen in der Lage oder im Zustand. Immobilien im Zentrum oder nah an Parks sind beispielsweise meistens teurer. Der Preisvergleich zwischen Wohnungen und Häusern kann deshalb anders ausfallen, wenn Immobilien in gleicher Lage und mit gleich guter Bausubstanz verglichen werden.
In Deutschland gibt es sowohl Städte, in denen Eigentumswohnungen pro Quadratmeter mehr kosten als auch solche, in denen Häuser teurer sind.

Immobilien im Viertel Stadt kaufen: Quadratmeterpreis besonders teuer!

Vor allem in der Region Stadt werden aktuell hohe Preise verlangt. Dort kostete eine Wohnung im Jahresdurchschnitt 3.000 Euro pro Quadratmeter. Eine Eigentumswohnung mit 60 Quadratmetern würde also rund 180.000 Euro kosten. Zuletzt sind die Preise dort gesunken, im Vorjahr hatte der Quadratmeter noch 3.900 Euro gekostet.
Preiswerter wohnt es sich im Stadtteil Ortsteile. Dort müssen für eine Eigentumswohnung pro Quadratmeter nur 1.900 Euro bezahlt werden. Für den Betrag, den eine 80-Quadratmeter-Wohnung im Stadtteil Stadt kostet, könnte man in dem günstigeren Viertel eine rund 95 Quadratmeter große Eigentumswohnung kaufen.
Zu beachten ist dabei, dass die Unterteilung im GREIX nicht den offiziellen Stadtteilen folgt.

Die Immobilienpreise in den Stadtteilen in Erfurt

Stadtteil∅ Preis pro QuadratmeterPreise im VorjahrVeränd. zum Vorjahr in %
Stadt3.000 €3.900 €-23,1
Ortsteile1.900 €2.100 €-9,5

So teuer sind Wohnungen in Erfurt im Deutschland-Vergleich

Immobilienkäufer aus Erfurt können sich damit trösten, dass die Preise in Frankfurt am Main noch deutlich höher liegen. Im zweiten Quartal 2024 kosteten dort Eigentumswohnung pro Quadratmeter durchschnittlich 5.900 Euro.
Am anderen Ende der Preisskala steht Chemnitz. Dort müssen für einen Quadratmeter nur 1.400 Euro bezahlt werden. Aus den Daten aller Städte wird der sogenannte GREIX berechnet. Die Abkürzung steht für German Real Estate Index.
So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Chemnitz1.400 €0,0 %-12,5 %
Duisburg1.800 €+5,9 %-10,0 %
Dortmund2.500 €+4,2 %+8,7 %
Erfurt2.700 €-3,6 %-10,0 %
Dresden2.900 €0,0 %0,0 %
Rhein-Erft-Kreis3.100 €-3,1 %-3,1 %
Bonn3.400 €-10,5 %-12,8 %
Leipzig3.500 €+6,1 %+2,9 %
Karlsruhe3.800 €+5,6 %0,0 %
Lübeck3.900 €+34,5 %-2,5 %
Münster4.000 €-2,4 %-2,4 %
Stuttgart4.200 €0,0 %-6,7 %
Wiesbaden4.300 €+4,9 %+4,9 %
Köln4.300 €+2,4 %+2,4 %
Düsseldorf4.400 €+4,8 %-6,4 %
GREIX insgesamt4.600 €+2,2 %0,0 %
Potsdam4.800 €+6,7 %+4,3 %
Frankfurt am Main5.900 €+5,4 %+9,3 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Grundlage der Analyse sind Daten aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Deutscher Immobilienindex ab. Immobilienwerte aus 18 Städten Deutschlands werden von dem Institut analysiert. Dazu gehören unter anderem die sechs größten deutschen Städte, die Auswahl erfolgte aber nicht ausschließlich nach der Einwohnerzahl. So gehören Essen und Bremen, trotz ihrer hohen Einwohnerzahl, nicht zu den untersuchten Orten, dafür Erfurt oder Chemnitz mit jeweils nur etwas über 200.000 Einwohnern.
Die Zusammenstellung der Städte ist eine Konsequenz des Erhebungsverfahrens. Denn der Index nutzt nicht die in Immobilienanzeigen angegebene Preise, sondern die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise. Diese Daten werden dem Forschungsinstitut von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Städte übermittelt. Durch diese Methode sind die Daten präziser als solche, die auf den inserierten Preisen beruhen. Schließlich werden bei vielen Hausverkäufen letztendlich nicht die Nennpreise bezahlt. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Erfurt stagnieren

Die Immobilienpreise in Erfurt sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Durchschnittlich wurden Immobilien in Erfurt in den vergangenen zehn Jahren um 68,8 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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