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Immobilienpreise in Deutschland 2024: Werden die Haus- und Wohnungspreise wieder billiger?

Geld Bild: Adobe Stock / RomanR

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100 Euro kosten Eigentumswohnungen in Deutschland pro Quadratmeter mehr als vor drei Monaten. Aktuell liegt der Quadratmeterpreis bei 4.600 Euro, ein Plus von 2,2 Prozent. Das zeigen Daten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Sie beziehen sich auf das zweite Quartal 2024. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostete damit in den Monaten April, Mai und Juni im Durchschnitt 276.000 Euro.
Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Preise unverändert. Auch vor einem Jahr kostete der Quadratmeter schon durchschnittlich 4.600 Euro.
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Immobilienpreis-Entwicklung in Deutschland: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Deutschland dagegen um 2.200 Euro gestiegen, ein Plus von 91,7 Prozent. Um +6,7 Prozent wurden Eigentumswohnungen in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt jährlich teurer. Im vergangenen Jahr gab es bekanntlich keine Preisänderung.
Auch der Blick auf den 10-Jahres-Trend lohnt sich. Aktuell lag der Preis deutlich unter der 10-Jahres-Trendgerade. Der erwartete Wert lag für das aktuelle Quartal bei 5.362 Euro.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Hauspreise Entwicklung in Deutschland

Für Einfamilienhäuser in Deutschland liegt der Quadratmeterpreis aktuell bei einem Wert von 4.300 Euro. Das sind 300 Euro weniger pro Quadratmeter als beim Kauf von Eigentumswohnungen. Für ein Haus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche müssen im Schnitt also 602.000 Euro gezahlt werden.

Damit kostet der Quadratmeter 100 Euro mehr als noch vor drei Monaten und 100 Euro weniger als vor einem Jahr.

Hauspreise aktuell in Deutschland für Mehrfamilienhäuser

Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen gegenüber dem Vorquartal. Pro Quadratmeter müssen aktuell 2.600 Euro gezahlt werden. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche kostet damit aktuell in Deutschland im Schnitt 1,3 Millionen Euro.
Das bedeutet ein Plus von 4,0 Prozent innerhalb von drei Monaten. In absoluten Zahlen sind das 100 Euro mehr je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Quadratmeterpreise um 200 Euro, ein Rückgang um 7,1 Prozent.

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen4.6004.5004.600
Einfamilienhäuser4.3004.2004.400
Mehrfamilienhäuser2.6002.5002.800

Dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Häuser von denen für Wohnungen abweichen, kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache sind meist unterschiedlich große Nachfrage und unterschiedlich großes Angebot. In einer Stadt kann es beispielsweise nur ein geringes Angebot an Häusern geben, aber eine große Nachfrage, während das Angebot an Wohnungen größer oder die Nachfrage kleiner ist. Dann sind Häuser besonders teuer.
Allerdings können die angebotenen Häuser und Wohnungen auch in unterschiedlich gutem Zustand sein oder sich von der Lage unterscheiden. Deshalb sind die Preise nur teilweise vergleichbar.

So teuer sind Wohnungen in den untersuchten Städten

In den im Rahmen des GREIX-Projekts untersuchten Städten gibt es deutliche Preisunterschiede. Die unten stehende Tabelle zeigt die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnung in den untersuchten Städten. Für Berlin liegen keine Quadratmeterpreise, sondern nur deren Veränderung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Chemnitz1.400 €0,0 %-12,5 %
Duisburg1.800 €+5,9 %-10,0 %
Dortmund2.500 €+4,2 %+8,7 %
Erfurt2.700 €-3,6 %-10,0 %
Dresden2.900 €0,0 %0,0 %
Rhein-Erft-Kreis3.100 €-3,1 %-3,1 %
Bonn3.400 €-10,5 %-12,8 %
Leipzig3.500 €+6,1 %+2,9 %
Karlsruhe3.800 €+5,6 %0,0 %
Lübeck3.900 €+34,5 %-2,5 %
Münster4.000 €-2,4 %-2,4 %
Stuttgart4.200 €0,0 %-6,7 %
Wiesbaden4.300 €+4,9 %+4,9 %
Köln4.300 €+2,4 %+2,4 %
Düsseldorf4.400 €+4,8 %-6,4 %
GREIX insgesamt4.600 €+2,2 %0,0 %
Potsdam4.800 €+6,7 %+4,3 %
Frankfurt am Main5.900 €+5,4 %+9,3 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Grundlage der Analyse sind Daten aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Deutscher Immobilienindex ab. Ausgewertet wurden Immobiliendaten aus 18 deutschen Städten. Zu diesen zählen die sechs größten deutschen Städte, jedoch wurde die Auswahl nicht ausschließlich nach der Einwohnerzahl getroffen. So gehören Essen und Bremen, trotz ihrer hohen Einwohnerzahl, nicht zu den untersuchten Orten, dafür Erfurt oder Chemnitz mit jeweils nur etwas über 200.000 Einwohnern.
Die Auswahl der Städte ist eine Folge des Erhebungsverfahrens. Denn der Index nutzt nicht die in Immobilienanzeigen angegebene Preise, sondern die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise. Diese Daten werden dem Forschungsinstitut von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Städte übermittelt. Durch diese Methode sind die Daten präziser als solche, die auf den inserierten Preisen beruhen. Schließlich werden bei vielen Hausverkäufen letztendlich nicht die Nennpreise bezahlt. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Deutschland stagnieren

Die Immobilienpreise in Deutschland sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der langfristige Trend zeigt ebenfalls nach oben. Im Durchschnitt wurden Eigentumswohnungen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 91,7 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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