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Immobilienpreise in Berlin 2024: Werden die Haus- und Wohnungspreise wieder billiger?

Wie werden sich die Preise für Eigentumswohnungen entwickeln?  Bild: Adobe Stock /

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Die Kosten für eine Eigentumswohnung sind in der Bundeshauptstadt im Vergleich zum Vorquartal um 1,9 Prozent gefallen. Das geht aus Daten des Instituts für Weltwirtschaft hervor. Gegenüber dem Vorjahr stiegen sie dagegen um 5,4 Prozent.
Anders als für die meisten anderen untersuchten deutschen Städte veröffentlicht das Institut für Berlin allerdings keine Durchschnittspreise, sondern nur Indexwerte. Dabei werden die Preise aus dem Jahr 2000 als 100 definiert. Aktuell liegt der Indexwert für die Bundeshauptstadt bei 327. Die Preise sind seit der Jahrtausendwende also um rund 227 Prozent gestiegen.
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Immobilienpreis-Entwicklung in Berlin: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Berlin dagegen um 127,5 Prozent gestiegen. Das entspricht 183 Indexpunkte. +8,6 Prozent betrug die Preissteigerung bei Eigentumswohnungen in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt.
Interessant ist auch ein Blick auf den 10-Jahres-Trend. Aktuell lag der Preis deutlich unter der 10-Jahres-Trendgerade.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus verkaufen in Berlin

Bei Einfamilienhäusern erreicht der Index in Berlin aktuell einen Wert von 251. Das Jahr 2000 wurde hier ebenfalls mit 100 definiert.

Hauspreise aktuell in Berlin für Mehrfamilienhäuser

Die Preise für Mehrfamilienhäuser sanken gegenüber dem Vorquartal. Der Preisindex sank auf 329 Punkte.
Das bedeutet einen Preisrückgang von 14,6 Prozent innerhalb von drei Monaten. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Quadratmeterpreise um 82 Punkte, ein Rückgang um 20 Prozent.
Die Tabelle gibt die indexierten Preise für Immobilien in Berlin an. Dabei wurde der Preis des Jahres 2000 als 100 definiert.

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen327333346
Einfamilienhäuser251253279
Mehrfamilienhäuser329385411

Dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Häuser von denen für Wohnungen abweichen, kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache sind meist unterschiedlich große Nachfrage und unterschiedlich großes Angebot. In einer Stadt kann es beispielsweise nur ein geringes Angebot an Häusern geben, aber eine große Nachfrage, während das Angebot an Wohnungen größer oder die Nachfrage kleiner ist. Dann sind Häuser besonders teuer.
Allerdings können die angebotenen Häuser und Wohnungen auch in unterschiedlich gutem Zustand sein oder sich von der Lage unterscheiden. Deshalb sind die Preise nur teilweise vergleichbar.

Höchste Preissteigerung im Bereich Berlin-Tempelhof - Neukölln - Kreuzberg

Besonders stark sind die Preise im vergangenen Jahr in der Region Tempelhof - Neukölln - Kreuzberg gestiegen. Wohnungen wurden dort je Quadratmeter um -10,6 Prozent teurer. Besonders niedrig war der Preisanstieg dagegen im Bezirk West. Dort betrug er nur -1,601 Prozent.
Zu beachten ist dabei, dass die Einteilung der GREIX-Forscher von den Berliner Bezirken abweicht. So wurde der Stadtteil Kreuzberg zusammen mit Tempelhof und Neukölln betrachtet, obwohl alle drei Stadtteile zu verschiedenen Bezirken gehören.
Alle Angaben in der Tabelle in Prozent

RegionVeränderung zum VorjahrVeränderung seit 2000
Tempelhof - Neukölln - Kreuzberg0,9 %288,8 %
Charlottenburg1,0 %256,9 %
Mitte0,9 %249,3 %
Wilmersdorf1,0 %245,8 %
Prenzlauerberg0,9 %240,7 %
Wedding - Gesundbrunnen1,0 %232,5 %
Schöneberg - Friedenau1,0 %229,3 %
Friedrichshain1,0 %219,1 %
Ost0,9 %182,6 %
Nord0,9 %177,9 %
Südwest0,9 %169,2 %
Süd-Ost0,9 %165,2 %
West1,0 %159,4 %

So teuer sind Wohnungen in Berlin im Deutschland-Vergleich

Die Preise für Eigentumswohnungen sind in den deutschen Städten unterschiedlich stark gestiegen.
So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Berlinx-1,9 %-5,4 %
Chemnitz1.400 €-6,7 %+7,7 %
Duisburg1.700 €-10,5 %-10,5 %
Dortmund2.400 €+14,3 %0,0 %
Erfurt2.800 €-9,7 %+7,7 %
Dresden2.900 €0,0 %0,0 %
Lübeck2.900 €-23,7 %-39,6 %
Rhein-Erft-Kreis3.200 €0,0 %+3,2 %
Leipzig3.300 €-8,3 %+6,5 %
Karlsruhe3.600 €0,0 %-7,7 %
Bonn3.800 €-2,6 %-2,6 %
Wiesbaden4.100 €+5,1 %-6,8 %
Münster4.100 €0,0 %-8,9 %
Köln4.200 €0,0 %-2,3 %
Düsseldorf4.200 €-2,3 %-6,7 %
Stuttgart4.200 €0,0 %-6,7 %
GREIX insgesamt4.500 €0,0 %-4,3 %
Potsdam4.500 €+7,1 %-10,0 %
Frankfurt am Main5.600 €+5,7 %-1,8 %
München8.500 €0,0 %-5,6 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Die Daten stammen aus GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Deutscher Immobilienindex ab. Das Institut analysiert Immobiliendaten aus 18 deutschen Städten. Die sechs wichtigsten deutschen Städte gehören dazu, aber die Auswahl erfolgte nicht nur nach der Bevölkerungszahl. So gehören Essen und Bremen, trotz ihrer hohen Einwohnerzahl, nicht zu den untersuchten Orten, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Zusammenstellung der Städte ist eine Konsequenz des Erhebungsverfahrens. Denn der Index nutzt nicht die in Immobilienanzeigen angegebene Preise, sondern die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise. Diese Daten werden dem Forschungsinstitut von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Städte übermittelt. Durch das Verfahren sind die Daten genauer als andere, die auf den ausgeschriebenen Preisen basieren. Denn viele Hauskäufe kommen nicht zum ursprünglich ausgeschriebenen Preis zustande. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Berlin stagnieren

Die Immobilienpreise in Berlin sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Im Durchschnitt wurden Eigentumswohnungen in Berlin in den vergangenen zehn Jahren um 127,5 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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