Inflation aktuell April 2024: Die Preise für Alkohol steigen!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.44
Die Teuerung war in der Kategorier Alkohol in den vergangenen vier Jahren höher als bei anderen Produkte.
Inflationsrate für Alkohol im April 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Alkohol teurer geworden. Die Preise in der Kategorie "Alkoholische Getränke", wie es offiziell heißt, lagen im April 2024 um 3,3 Prozent höher als im April des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit ebenfalls über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Alkohol noch bei 4,2 Prozent.
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Wein mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Alkohol in weitere Unterkategorien. In der Unterkategorie Wein gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Bier. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Wein | 0,8 % | 3,6 % | 18,2 % |
2 | Spirituosen | 0,4 % | 3,1 % | 15,8 % |
3 | Bier | 0,9 % | 3,0 % | 22,7 % |
Gesamt | Alkoholische Getränke | 0,8 % | 3,3 % | 19,3 % |
Alkohol entwickelt sich günstiger
Tabakwaren und Alkoholische Getränke bilden zusammen die Oberkategorie Alkoholische Getränke und Tabakwaren. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Tabakwaren. Hier stiegen die Preise um 6,4 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Tabakwaren | 0,6 % | 6,4 % | 24,2 % |
2 | Alkoholische Getränke | 0,8 % | 3,3 % | 19,3 % |
Gesamt | Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 0,7 % | 5,1 % | 22,0 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Alkohol aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 118,60 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Alkoholische Getränke | 0,8 | 3,3 | 19,3 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Preisverdoppelung alle vier Tage
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de