Wirtschaft

Inflation aktuell April 2024: Die Preise für Unterhaltungselektronik sinken!

Einkommen Bild: Adobe Stock /

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Die Kosten für Unterhaltungselektronik haben sich seit Beginn des Jahrzehnts leicht erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 1,1 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Unterhaltungselektronik haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Unterhaltungselektronik im April 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Unterhaltungselektronik dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör", wie es offiziell heißt, lagen im April 2024 um 2,5 Prozent niedriger als im April 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Unterhaltungselektronik noch bei -2,2 Prozent.
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Ton-, Bild- und andere Datenträger mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Produkt aus der Kategorie Unterhaltungselektronik sind im gleichen Maße teurer geworden. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Ton-, Bild- und andere Datenträger. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Foto- u. Filmausrüstung, opt. Geräte u. Zubehör. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Ton-, Bild- und andere Datenträger-0,1 %6,3 %9,5 %
2Reparatur an Audio-, Foto-, IT-Geräten und Zubehör0,2 %4,3 %16,4 %
3Rundfunk-, Fernsehgeräte und Ähnliches-0,4 %-0,4 %-1,2 %
4Informationsverarbeitungsgeräte-2,1 %-6,6 %-1,1 %
5Foto- u. Filmausrüstung, opt. Geräte u. Zubehör-3,3 %-8,0 %18,1 %
GesamtAudio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör-1,2 %-2,5 %1,1 %

Unterhaltungselektronik entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Freizeit, Unterhaltung und Kultur im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Druckerzeugnisse, Schreib- und Zeichenwaren. Hier stiegen die Preise um 5,4 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Druckerzeugnisse, Schreib- und Zeichenwaren0,7 %5,4 %18,4 %
2Andere Gebrauchsgüter für Freizeit und Kultur0,2 %2,8 %22,1 %
3Freizeit- und Kulturdienstleistungen0,4 %2,7 %11,9 %
4Pauschalreisen-0,3 %2,5 %21,3 %
5Andere Güter für Freizeit und Garten, Haustiere0,4 %1,2 %21,2 %
6Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör-1,2 %-2,5 %1,1 %
GesamtFreizeit, Unterhaltung und Kultur0,1 %1,8 %14,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Unterhaltungselektronik ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör-1,2-2,51,1
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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