Inflation aktuell April 2024: Flugtickets deutlich im Preis gestiegen!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.44
Flugtickets sind seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 39,4 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Flugtickets liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Flugtickets im April 2024
Im Vergleich zum Vorjahr sind Flugtickets dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Personenbeförderung im Luftverkehr", wie es offiziell heißt, lagen im April 2024 um 11,0 Prozent niedriger als im April 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Flugtickets noch bei 10,0 Prozent.
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Inlandsflüge mit besonders hoher Inflation
Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Inlandsflüge. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Internationale Flüge. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Inlandsflüge | -5,6 % | -5,1 % | 12,6 % |
2 | Internationale Flüge | -6,6 % | -11,3 % | 41,3 % |
Gesamt | Personenbeförderung im Luftverkehr | -6,6 % | -11,0 % | 39,4 % |
Flugtickets entwickeln sich günstiger
Auch Produkten aus der Kategorie Personen- und Güterbeförderung sind im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden und haben den Preisanstieg seit 2020 wieder verringert. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Produktgruppen. Insgesamt sind Personen- und Güterbeförderung im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Ausgaben für andere Verkehrsdienstleistungen. Hier stiegen die Preise um 7,2 Prozent.
In der Unterkategorie Kombinierte Personenbeförderungsleistungen war der Preisrückgang besonders hoch.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Ausgaben für andere Verkehrsdienstleistungen | 0,2 % | 7,2 % | 28,7 % |
2 | Personenbeförderung im Schiffsverkehr | 4,7 % | 4,0 % | 21,6 % |
3 | Personenbeförderung im Schienenverkehr | 0,8 % | -0,2 % | -2,8 % |
4 | Personenbeförderung im Straßenverkehr | 0,3 % | -0,2 % | 22,0 % |
5 | Personenbeförderung im Luftverkehr | -6,6 % | -11,0 % | 39,4 % |
6 | Kombinierte Personenbeförderungsleistungen | 0,2 % | -24,0 % | -17,6 % |
Gesamt | Personen- und Güterbeförderung | -1,5 % | -9,9 % | 6,1 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Flugtickets aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Personenbeförderung im Luftverkehr | -6,6 | -11,0 | 39,4 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de