Inflation aktuell April 2024: Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge teurer als vor einem Jahr!
Erstellt von Tilman Weigel
02.10.2024 13.44
Die Kosten für Produkte der Kategorie Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge haben sich seit Beginn des Jahrzehnts erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 20,5 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge liegt damit über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge im April 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge teurer geworden. Die Preise lagen im April 2024 um 1,8 Prozent höher als im April 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge noch bei 3,3 Prozent.
Lesen Sie außerdem:
- Habeck zu Umfrage zum DFB-Team: "Das nennt man Rassismus"
- Putin: Russland denkt nicht über Atomschlag nach
- Albärts Fußballliebe: Das große Geschäft mit den Fanartikeln
- Verbraucherzentralen warnen vor gefälschten Fanartikeln
- Hoffnungsschimmer am Horizont in Ostdeutschland
Reifen mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Preise für Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge haben sich gleich verändert. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Reifen. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Andere Einzel- und Ersatzteile für Fahrzeuge.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Reifen | 0,1 % | 2,1 % | 28,2 % |
2 | Zubehör für Fahrzeuge | -0,3 % | 1,9 % | 14,9 % |
3 | Andere Einzel- und Ersatzteile für Fahrzeuge | -1,9 % | 1,2 % | 13,4 % |
Gesamt | Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge | -0,6 % | 1,8 % | 20,5 % |
Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge entwickelt sich günstiger
Die Preissteigerung in der Kategorie Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge ist immerhin die niedrigste in der Oberkategorie Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen. Hier stiegen die Preise um 6,0 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Wartung und Reparatur von Fahrzeugen | 0,5 % | 6,0 % | 26,3 % |
2 | Andere Dienstleistungen für Fahrzeuge | 0,2 % | 3,1 % | 15,6 % |
3 | Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge | 3,3 % | 2,0 % | 49,6 % |
4 | Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge | -0,6 % | 1,8 % | 20,5 % |
Gesamt | Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge | 1,7 % | 3,2 % | 33,8 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge | -0,6 | 1,8 | 20,5 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Mehr Geld führt zu höheren Preisen
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de