Wirtschaft

Inflation aktuell April 2024: Möbel immer teurer!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

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Die Teuerung war in der Kategorier Möbel in den vergangenen Jahren höher als bei anderen Produkte.

Inflationsrate für Möbel im April 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Möbel teurer geworden. Die Preise in der Kategorie "Möbel und Leuchten", wie es offiziell heißt, lagen im April 2024 um 0,4 Prozent höher als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Möbel noch bei 0,6 Prozent.
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Wohnmöbel mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Produkt aus der Kategorie Möbel sind im gleichen Maße teurer geworden. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Wohnmöbel. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Gartenmöbel oder Campingmöbel. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Wohnmöbel0,4 %0,9 %21,6 %
2Beleuchtung0,1 %-1,1 %12,1 %
3Gartenmöbel oder Campingmöbel-0,1 %-4,9 %26,6 %
GesamtMöbel und Leuchten0,4 %0,4 %21,5 %

Möbel entwickelt sich günstiger

Die Preissteigerung in der Kategorie Möbel und Leuchten ist immerhin die niedrigste in der Oberkategorie Möbel, Leuchten, Teppiche und andere Bodenbeläge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Teppiche und andere elastische Bodenbeläge. Hier stiegen die Preise um 3,4 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Teppiche und andere elastische Bodenbeläge0,2 %3,4 %20,2 %
2Reparatur v. Möbeln, Leuchten, elast. Bodenbelägen0,3 %0,8 %13,5 %
3Möbel und Leuchten0,4 %0,4 %21,5 %
GesamtMöbel, Leuchten, Teppiche und andere Bodenbeläge0,4 %0,7 %21,3 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 118,60 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Möbel und Leuchten0,40,421,5
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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