Wirtschaft

Energie-Irrsinn in Deutschland: So verlieren wir Milliarden durch verschenkten Strom

Deutschland hat einen Überschuss an Ökostrom. Bild: AdobeStock/ Bendix (Generiert mit KI)

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  • Aufgrund fehlender Netze und Stromspeicher herrscht ein Überangebot an Ökostrom
  • Grüner Strom muss verschenkt oder mit negativen Preisen gehandelt werden
  • Energie-Ökonom warnt vor "teurer Assymetrie" durch Ausbau der Erneuerbaren

Deutschland hat ein massives Ökostrom-Problem. Denn: Aufgrund fehlender Netze und Stromspeicher besteht oftmals ein Überangebot an grünem Strom, weshalb dieser verschenkt oder mit negativen Preisen gehandelt wird. Darüber berichtet aktuell die "Bild"-Zeitung.

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Im Klartext heißt das dem Boulevardblatt zufolge, "wer Strom kauft, bekommt sogar noch Geld dazu, anstatt für ihn zu bezahlen". Hinzu kommt, dass Energieunternehmen auch Energie von Deutschlands Nachbarn importieren, weil dieser zu anderen Zeiten im Ausland günstiger ist als hierzulande. Diesen müssen wir, auch wenn wir auf einmal einen Ökostrom-Überschuss haben, natürlich dennoch bezahlen.

Deutsche Energieunternehmen mit Millionen-Verlusten durch Import-Strom

Laut "Bild" mussten deutsche Energieunternehmen Anfang 2024 500 Millionen Euro mehr für Import-Strom zahlen, als sie mit exportiertem Strom eingenommen haben. Energie-Ökonom Manuel Frondel zeigte sich alarmiert ob der aktuellen Entwicklungen. "In der Tat führt der massive Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland zu einer teuren Asymmetrie", so der der Professor des RWI-Leibniz-Instituts. Durch das AKW-Aus und das nahende Kohle-Aus "müssen wir künftig noch mehr Strom importieren", so Frondel. "Das sorgt für volkswirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe, die beständig zunehmen."

Wie kommen die negativen Preise für den Ökostrom zustande? Während der grüne Strom immer weiter ausgebaut wird, kann der Stromnetz-Ausbau damit nicht Schritt halten und auch die benötigten Speicher fehlen. Durch das Überangebot "verpufft" der Strom. Laut "Bild" ging 2023 so ein Fünftel des Offshore-Windstroms verloren. "Unsere Stromhandelsbilanz gerät zunehmend in Schieflage. Deutschland macht ein Minusgeschäft", so Mark Helfrich, Energie-Sprecher der Union im Bundestag, gegenüber der "Bild".

Schock-Prognose! Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen zuletzt deutlich angestiegen

Laut "Bild" gab es zwischen dem 9. und 16. Mai erstmals in acht aufeinanderfolgenden Tagen Stunden mit Strompreisen von null Euro oder weniger. Zuletzt war die Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen deutlich angestiegen. 2022 lag sie bei 69 Stunden, 2023 bei 301 Stunden und 2024 bislang bei 98 Stunden.

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