Gewerkschaftssekretär Gehalt aktuell 2024: Warum verdienen Gewerkschaftssekretäre so viel?
Erstellt von Tilman Weigel
06.11.2024 11.34
Gewerkschaftssekretäre verdienen in Deutschland im Mittel rund 6.719 Euro, wie aus Daten der Bundesagentur für Arbeit auf Basis der Sozialversicherungsmeldungen hervorgeht. Die Daten beziehen sich auf den sogenannten Median, der angibt, zu welchem Betrag es genauso viele höhere wie niedrigere Einkommen gibt.
Wer als Gewerkschaftssekretär weniger als 5.795 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 9.999 Euro nötig.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Leit. Bedienstete Interessenorga-Experte" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise ein Master-Abschluss oder eine besondere Spezialisierung nötig ist. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Experten-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Gewerkschaftssekretäre netto im Monat?
Ein Gewerkschaftssekretär ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 3.961 Euro netto im Monat. Rund 41,0 Prozent seines Einkommens von 6.719 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 1.411 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 1.347 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Was verdienen Verwaltungsfachangestellte?
Alternativ können Beschäftigte den Beruf als Verwaltungsfachangestellte wählen (offiziell: "Öffentliche Verwaltung(o.S.) - Fachkraft"). Ein Verwaltungsfachangestellter verdient mit 3.873 Euro im Schnitt 2.846 Euro weniger als einer Gewerkschaftssekretär. Ein Viertel der Verwaltungsfachangestellten verdient weniger als 3.441 Euro, ein Viertel mehr als 4.616 Euro. Bei Gewerkschaftssekretären liegen diese Werte bei 5.795 und 9.999 Euro.
Wie viele Gewerkschaftssekretäre gibt es in Deutschland?
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 4.836 Menschen in Vollzeit als angestellte Gewerkschaftssekretäre tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Im Beruf des Verwaltungsfachangestellten arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 0 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Verdienen Gewerkschaftssekretäre gut?
Wie auf praktisch jedem Markt gilt auch auf dem Arbeitsmarkt, dass der Preis, in diesem Fall das Gehalt, von Angebot und Nachfrage abhängig sind. Daneben gibt es spezifische Besonderheiten wie Tarifverträge oder gesetzliche Regelungen, sodass die Entlohnung weitaus langsamer und weniger extrem schwankt als etwa Kurse an Aktien- oder Kryptowährungsmärkten. Auch hier gelten aber die grundlegenden Zusammenhänge.
Berufe mit hohen Qualifikationsanforderungen sind deshalb meistens lukrativer. Dazu zählen auch Gewerkschaftssekretäre, die von der Bundesagentur für Arbeit als Experten eingestuft werden.
Wie werden die Daten für das Einkommen von Gewerkschaftssekretären erhoben?
Die Daten zur Höhe der Entgelte sowie zur Zahl der Beschäftigten basieren auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Aus diesem Grund sind die Einkommen von Selbstständigen oder Beamten nicht Daten erfasst, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Die Bundesagentur für Arbeit weist Berufe anhand einer fünfstelligen Berufskennziffer aus. Die letzte Stelle gibt das Qualifikationsniveau an, sie unterscheidet zwischen Helfern, Fachkräften, Spezialisten und Experten. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Gewerkschaftssekretär Gehalt: Fazit zum Einkommen
Mit einem mittleren Einkommen von 6.719 Euro gehören Gewerkschaftssekretär weder zu den Spitzenverdienern noch zu den Niedriglohnberufen. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 5.795 Euro, ein weiteres mehr als 9.999 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 06.11.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
Folgen Sie news.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de