Wirtschaft

Deutsche Bahn News: Wie können die GDL-Streiks beendet werden? Diese Vorschläge gibt es

Für Bahnreisende ist der erneute GDL-Streik ein Ärgernis. Wie kann der Tarifkonflikt der Lokführergewerkschaft mit der Deutschen Bahn beendet werden? Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

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Bahnreisende brauchen aufgrund des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL aktuell wieder starke Nerven. Ein Ende des Tarifkonflikts mit der Deutschen Bahn zeichnet sich noch nicht ab. GDL-Chef Claus Weselsky drohte zuletzt sogar weitere Wellenstreiks ohne vorherige Ankündigung an. Wie könnten die beiden Konfliktparteien doch noch eine schnelle Einigung erzielen? Ein Experte macht dazu jetzt einen Vorschlag.

Bahnstreik aktuell: Ende durch Verzicht auf Boni der Bahn-Bosse?

Politik-Professor Wolfgang Schroeder (63) von der Universität Kassel bringt laut "Bild" den Verzicht der Bahn-Bosse auf einen 9-Millionen-Euro-Boni ins Spiel, den sie sich 2022 nachträglich gönnten. "Würden die Bahnvorstände auf Boni verzichten, könnte dies vielleicht Bewegung in die Auseinandersetzung bringen. Sie würden damit ein Zeichen setzen, dass das Anliegen der GDL und die Kritik von Weselsky anerkannt werden", wird der Politologe zitiert. Er fügt allerdings hinzu: "Für die langfristigen Kosten einer Tarifeinigung spielen die Boni natürlich keine große Rolle."

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Kritik an GDL-Chef Claus Weselsky nach "Denkfehler"

Die GDL fordert unter anderem eine 35-Stunden-Woche für die Lokführer. Ihr Chef Claus Weselsky ist zudem in die Defensive geraten, nachdem er behauptete, die Bahn habe in Verhandlungen nur ein Angebot für eine 37-Stunden-Woche gemacht. Dabei zeigte sich der Konzern offen, die Arbeitszeit ab 2028auf 36 Stunden pro Woche zu reduzieren. Weselsky sprach nach seiner Falschdarstellung von einem "Denkfehler" und einem "Versprecher". "Der Fehler von Weselsky könnte jetzt ein Game-Changer sein", findet auch Wolfgang Schroeder laut "Bild".

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer fordert Verbeamtung der Lokführer

Derweil gibt es auch weitere Forderungen, dass sich die Politik in den Tarifstreit zwischen GDL und Deutscher Bahn einmischen soll. So sagte zum Beispiel Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) gegenüber dem Nachrichtensender "Welt": "Entweder muss sie [die Politik] solchen Zwerggewerkschaften das Erpressungspotenzial nehmen. Dazu gab es Versuche, die haben offenbar nicht funktioniert. Und wenn man das Streikrecht nicht antasten will, wofür es gute Gründe gibt, dann würde ich sagen: Zurück zur alten deutschen Staatsbahn - die war in der Hinsicht sehr zuverlässig. Dann wären die Lokführer wieder Beamte." In dem Fall müssten sie wieder 41 Stunden arbeiten, hätten aber auch Vorteile wie zum Beispiel eine sichere Pension.

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/bua/news.de

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