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Kaufmann Gehalt aktuell 2024: Was verdient ein Kaufmann netto?

Einkommen Bild: Adobe Stock /

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Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Kaufleute in Deutschland im Mittel 4.207 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Kaufleute in Deutschland mehr als 4.207 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Wer als Kaufmann weniger als 3.313 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel zu anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 5.543 Euro nötig.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Kaufm.,techn.Betriebswirt.(oS)-Fachkraft" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Fachkraft-Niveau bezeichnet.

Was verdienen Kaufleute netto im Monat?

Ein Kaufmann ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.702 Euro netto im Monat. Rund 35,8 Prozent seines Einkommens von 4.207 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 883 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 621,662 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.

Wie können Kaufleute ihr Gehalt steigern?

Nicht immer, aber oft werden Berufe mit höheren Qualifikationsanforderungen auch besser bezahlt. Wer statt als Fachkraft von der Bundesagentur für Arbeit als Spezialist eingruppiert wird, verdient 1.206,281 Euro mehr.Das sind in diesem Fall oft Hochschul-Absolventen
Daneben gibt es spezialisierte oder weiterqualifizierte Angestellte, die statistisch gesondert erfasst werden. Sie können oft ebenfalls mehr verdienen. Im Berufsfeld des Kaufmanns bringt das relevant mehr Geld. Statt 4.207 Euro verdienen Vollzeit-Arbeitskräfte dann im Mittel 4.799,184 und damit 592,522 Euro mehr.

Wie viele Kaufleute gibt es in Deutschland?

Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 589.924 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kaufleute, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Neben den Kaufleuten mit Fachkraft-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 40.294 Beschäftigte, die in der Statistik als Spezialisten geführt werden, also im Regelfall eine Hochschule besucht haben.
Hinzu kommen 1.043 Beschäftigte, die sich spezialisiert haben und deshalb in der Statistik getrennt erfasst werden.

Verdienen Kaufleute viel Geld?

Mit einem Median-Gehalt von 3796 Euro verdient der Durchschnitts-Deutsche deutlich weniger als Kaufleute mit durchschnittlich 4.207 Euro. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveuas, hier dem eines Fachkraft. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 3.519 Euro und damit deutlich höher als für die 589.924 in Vollzeit beschäftigten Kaufleute.

Wie werden die Daten für das Einkommen von Kaufleuten erhoben?

Die Angaben zu Höhe der Entgelte sowie zur Zahl der Mitarbeiter basieren auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit und stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Deshalb fehlen die Verdienste von Selbstständigen und Beamten in den vorhandenen Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.

Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?

Die von uns verwendeten Daten der Bundesagentur für Arbeit identifizieren jeden Beruf anhand einer fünfstelligen Nummer. Dabei steht die 1 für Helfer, die 2 für Fachkräfte, die 3 für Spezialisten und die 4 für Experten. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig. So gelten Journalisten als Experten, Online-Redakteure aber als Spezialisten.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.

Kaufmann Gehalt: Fazit zum Einkommen

Kaufleute verdienen im Mittel rund 4.207 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 3.313 Euro, ein weiteres mehr als 5.543 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 11.09.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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