Wirtschaft

Strompreis-Entwicklung: Siemens-Chef warnt vor Teuer-Schock! Strom wird bald noch teurer

Roland Busch glaubt, dass Strom eher teurer statt günstiger wird. Bild: picture alliance/dpa | Daniel Vogl

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Anders als viele andere international tätige Konzerne setzt Siemens bei seinen aktuellen Investitionen einen starken Fokus aufs eigene Land. Etwa die Hälfte der aktuellen Investitionsinitiative geht nach Deutschland, wie Konzernchef Roland Busch am Donnerstag in Erlangen mitteilte.

Siemens baut Standort Erlangen für halbe Milliarde aus

Dort gab er auch die neueste Investition bekannt: 500 Millionen für den Ausbau der Forschungs- und Fertigungskapazitäten des örtlichen Digital-Industries-Standort mit rund 3.500 Beschäftigten. Dabei sollen auch neue Arbeitsplätze entstehen - wie viele, sagte Busch aber noch nicht. Der Großteil der Investitionen soll in einen Ausbau der Fertigungskapazität gehen.

Siemens will CO2-Ausstoß bis 2030 auf null reduzieren

Derzeit werde viel über die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft diskutiert, sagte Busch. "Die Energiepreise sind hoch. Steuern und Löhne auch. Viel zu viel Bürokratie, die Infrastruktur bröckelt. Und es fehlen Fachkräfte." Viele Unternehmen investierten derzeit lieber im Ausland, sagte er. Dass Siemens in Deutschland investiere und sich damit "nicht als Geisterfahrer" fühle, liege unter anderem daran, dass es hierzulande, etablierte, erfolgreiche wirtschaftliche Ökosysteme gebe. Zudem seien Talente, Fachkräfte und Infrastruktur für den Konzern wichtiger als die Energiepreise, denn Siemens sei kein energieintensives Unternehmen. Bis 2030 plant der Konzern, seinen CO2-Ausstoß auf null zu reduzieren.

Siemens-Chef gibt Prognose zur Strompreis-Entwicklung und warnt vor Teuer-Schock

Anders als die Ampel-Politiker, die seit Monaten predigen, Strom werde aufgrund von Atomausstieg und Ausbau von Wind- und Sonnenenergie wieder viel günstiger, glaubt Roland Busch nicht daran. Der Siemens-Chef geht davon aus, dass uns ein erneuter Teuer-Schock droht und Strom eher noch teurer wird. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärte er: "Ich rechne mit steigenden Strompreisen." Zwar sei Strom aus Sonne und Wind quasi kostenlos, doch gebe es einen entscheidenden Haken.

Siemens-Chef sicher: Deutschland bleibt ein Strom-Importland

"Windräder und PV-Anlagen laufen praktisch umsonst, wenn sie erst mal gebaut sind. Parallel muss weiter in die Grundlast investiert werden, um das System sicher zu halten. Auch Speicher und Netze müssen gestärkt werden. Das alles macht es erst mal sehr teuer. Wir werden ein Strom-Importland sein und bleiben. Wenn wir aber die Innovationskraft stärken, werden wir das anderweitig kompensieren können", so Roland Busch weiter.

Düstere Prognose: "Wir werden auch 2030 auf fossile Brennstoffe angewiesen sein"

Dass Deutschland bis 2030 sein Ökostrom-Volumen verdoppeln wird, wie es Olaf Scholz, Robert Habeck und die anderen Ampel-Politiker anstreben, daran glaubt Roland Busch nicht. Seine Prognose: "Wir werden auch 2030 auf fossile Brennstoffe angewiesen sein. Und selbst wenn es nur Gaskraftwerke sind, die in Spitzen-Zeiten zugeschaltet werden müssen." Der Siemens-Chef sieht Deutschland an einem Scheidepunkt: "Es wird immer enger, die Ausbau-Ziele für Erneuerbare zu erreichen. Wir müssen Genehmigungen für Wind und Sonne schneller vorantreiben – aber vor allem auch für den Netzausbau. (...) Wenn wir jetzt nicht die Geschwindigkeit deutlich erhöhen, wird es schwierig."

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/bua/news.de/dpa

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