Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen aktuell im November: Arbeitslosigkeit sinkt um 0,7 Prozent
Erstellt von Tilman Weigel
29.11.2024 13.56
Die Zahl der Menschen ohne Job ist in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vormonat gesunken. Sie liegt allerdings höher als im November des Vorjahres.* Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen fällt* Trotzdem mehr Arbeitslose als vor einem Jahr* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Nordrhein-Westfalen?
Die Zahl der Arbeitslosen ging um 5.558 Personen und damit 0,7 Prozent auf 747.545 zurück. Dass die Arbeitslosigkeit im November sinkt, ist ein gutes Zeichen. Üblicherweise steigt sie in diesem Monat an, weil sogenannte Außenberufe in Gastronomie Bau- und Gartenbau im Winter weniger Menschen beschäftigen.
41,3 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 51 oder 0 Prozent auf insgesamt 308.698 Personen.
Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen im November 2024
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 7,5 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 5,9 Prozent.
Unterbeschäftigung um 202.452 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 202.452 Personen auf 949.997, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen um 38.957 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 5,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,2 Prozent betragen.
Wer ist von Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen besonders betroffen?
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 7,5 Prozent abweichen.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 7,7 Prozent etwas höher als die der Frauen von 7,2 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 7,6 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 19,3 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen und Städten in Nordrhein-Westfalen
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen wurde im Kreis Coesfeld gemessen. Sie betrug dort nur 4,0 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage in Gelsenkirchen. Dort betrug die Arbeitslosenquote 14,8 Prozent, der höchste Wert in Nordrhein-Westfalen.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen beziehen Bürgergeld, nämlich 527.990 von insgesamt 747.545. Somit erhalten 70,6 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 3.760 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Nordrhein-Westfalen Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im November in Nordrhein-Westfalen 1.636.665 Menschen Bürgergeld. Davon waren 1.129.941 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Das entspricht etwa jedem elften Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 603 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 5.807 Menschen höher, ein Plus von 0,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 1.906 Personen, was einem Rückgang von 0,2 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 13.910 Personen und damit 1,2 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de