Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt aktuell im Dezember: Arbeitslosigkeit steigt im Dezember um 3,1 Prozent
Erstellt von Tilman Weigel
03.01.2025 10.36
Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt ist in Bewegung. Im Dezember gab es nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich mehr Arbeitslose als noch im Vormonat.* Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt steigt deutlich* Trotzdem mehr Arbeitslose als im Dezember 2024* Rund jeder elfte Einwohner im Erwerbsalter erhält Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Sachsen-Anhalt?
Die Zahl der Arbeitslosen nahm in Sachsen-Anhalt um 2.565 Personen und damit 3,1 Prozent auf 85.835 zu. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Wintermonaten üblich. Grund dafür sind zahlreiche Außenberufe, die in diesen Monaten weniger Menschen beschäftigen. Das betrifft vor allem das Baugewerbe, aber auch die Gastronomie.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 413 oder 1,3 Prozent auf 32.906 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Sachsen-Anhalt auf 38,3 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt im Dezember 2025
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 6,0 Prozent.
Unterbeschäftigung um 24.712 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 24.712 Personen auf 110.547, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt auch im Vorjahresvergleich gestiegen
Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt um 3.468 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,5 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 7,7 Prozent.
Junge Menschen sind in Sachsen-Anhalt häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent aus. Ihre Quote liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Dezember bei 22,1 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Sachsen-Anhalt
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt wurde im Landkreis Börde gemessen. Sie betrug dort nur 5,4 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage im Landkreis Mansfeld-Südharz. Dort betrug die Arbeitslosenquote 10,5 Prozent, der höchste Wert in Sachsen-Anhalt.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt beziehen Bürgergeld, nämlich 59.030 von insgesamt 85.835. Somit erhalten 68,8 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 1.318 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 2,3 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wer erhält in Sachsen-Anhalt Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Dezember in Sachsen-Anhalt 174.938 Menschen Bürgergeld. 124.456 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Das entspricht etwa jedem elften Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 459 Menschen, ein Anstieg um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 3.702 Menschen niedriger, ein Minus von 2,1 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 384 Personen, was einem Zuwachs von 0,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 2.084 Personen und damit 1,6 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 03.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de