Arbeitslosigkeit in Sachsen aktuell im Oktober: Arbeitslosigkeit steigt um 0,2 Prozent
Erstellt von Tilman Weigel
30.10.2024 10.35
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Sachsen?
Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist im Oktober leicht gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 329 Personen und damit 0,2 Prozent auf 139.600 zu. Eigentlich wäre im Oktober ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erwarten gewesen. Viele Firmen stellen nach den "großen Ferien" wieder Personal ein und junge Menschen beginnen ihre Ausbildung. Doch die Erholung blieb aus. Dran änderte auch die zuletzt wieder bessere Stimmung in der sächsischen Wirtschaft nichts.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 467 oder 0,9 Prozent auf 51.276 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Sachsen auf 36,7 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Sachsen im Oktober 2024
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,5 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 6,0 Prozent und damit niedriger. Je niedriger die Quote ist, desto besser, denn dann ist ein geringerer Anteil der Menschen arbeitslos.
Unterbeschäftigung um 35.095 Personen höher
Die sogenannte Unterbeschäftigung fällt mit 174.695 allerdings um landesweit 35.095 Personen höher aus als die Arbeitslosenzahl. In dieser Statistik zählt die Bundesagentur für Arbeit auch solche Personen mit, die nach der gesetzlichen Regelung nicht als arbeitslos gelten, die sich aber selbst in den meisten Fällen als arbeitslos bezeichnen würden, etwa Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen.
Arbeitslosigkeit in Sachsen höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen um 9.049 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 6,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 6,2 Prozent betragen.
Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 6,5 Prozent abweichen.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 6,8 Prozent etwas höher als die der Frauen von 6,2 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 7,1 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 22,9 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Sachsen
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen wurde im Erzgebirgskreis gemessen. Sie betrug dort nur 5,1 Prozent. Besonders hoch war sie in Chemnitz, dort waren 9,0 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Von den 139.600 Arbeitslosen in Sachsen beziehen 93.062 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 66,7 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 323 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,3 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Sachsen Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Oktober in Sachsen 258.662 Menschen Bürgergeld. Davon waren 185.430 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 1.680 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 115 Menschen niedriger, ein Minus von 1,0 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 1.318 Personen, ein Rückgang von 0,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 1.318 Personen und damit 0,7 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.10.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de