Wirtschaft

Arbeitslosigkeit in Deutschland aktuell im September: 5.756.529 Menschen beziehen in Deutschland Bürgergeld!

Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa

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Weniger Arbeitslose und weniger Bürgergeldempfänger, das sind die guten Nachrichten von der Bundesagentur für Arbeit. Allerdings gibt es einen großen Haken bei der Sache. Der Rückgang ist nämlich vor allem eine Folge des Ferienendes. Das zeigt der Vergleich zum Vorjahr. Dort gibt es bei beiden Zahlen ein deutliches Plus.

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Deutschland?

Im September sinkt die Arbeitslosigkeit fast in jedem Jahr, so auch dieses Mal. Viele Jugendlichen beginnen dann eine Ausbildung und Firmen stellen nach der Sommerpause wieder Personal ein. Auch der Schulbeginn lässt die Arbeitslosigkeit sinken, weil sich einige ehemalige Arbeitslose dazu entscheiden, wieder die Schulbank zu drücken oder zu studieren. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland sank daher im September deutlich. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 65.552 Personen und damit 2,3 Prozent auf 2.806.361 zurück.

Arbeitslosenquote in Deutschland im September 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Besonders niedrig war die Arbeitslosigkeit im Bundesland Bayern, wo nur 3,8 Prozent der Erwerbspersonen arbeitslos sind. Dagegen lag die Quote in Bremen bei 11,1 Prozent, damit ist das Bundesland Schlusslicht in Deutschland.

Arbeitslosigkeit in Deutschland niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Freude kam in Nürnberg aber nicht auf.„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im September zwar abgenommen, jedoch deutlich weniger als sonst in diesem Monat. Der Auftakt der Herbstbelebung am Arbeitsmarkt verläuft in diesem Jahr also nur schleppend", so die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles.

Im Vergleich zum September des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Deutschland um 179.262 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 6,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,7 Prozent betragen.

Unterbeschäftigung um 763.045 Personen höher

Die sogenannte Unterbeschäftigung fällt mit 3.569.406 allerdings bundesweit um 763.045 Personen höher aus als die Arbeitslosenzahl. In dieser Statistik zählt die Bundesagentur für Arbeit auch solche Personen mit, die nach der gesetzlichen Regelung nicht als arbeitslos gelten, die sich aber selbst in den meisten Fällen als arbeitslos bezeichnen würden, beispielsweise Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit in Deutschland besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 6,0 Prozent.
Ältere Menschen sind besonders häufig arbeitslos. Ihre Arbeitslosenquote lag mit 6,1 Prozent über dem Durchschnitt. Zu dieser Gruppe zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen von 55 bis einschließlich 64 Jahren. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent, Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 14,9 Prozent. Männer waren im September etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.
34,9 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 3.140 oder 0,3 Prozent auf insgesamt 978.972 Personen.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Deutschland beziehen Bürgergeld, nämlich 1.821.677 von insgesamt 2.806.361. Somit erhalten 64,9 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 29.629 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Vor allem die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger steigt

Insgesamt bezogen im September 5.756.529 Menschen Bürgergeld in Deutschland. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 3.977.111 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 24.136 Menschen, ein Rückgang um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 47.298 Menschen höher, ein Plus von 0,2 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 20.460 Personen, ein Rückgang von 0,5 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 20.460 Personen und damit 0,5 Prozent.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 27.09.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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