Wirtschaft

Deutsche Bahn veröffentlicht Geschäftsbericht 2022: Bahnvorstände kassieren fette Bonus-Millionen - trotz Chaos-Jahr im Bahnverkehr

Richard Lutz, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, hat sein Gehalt im Jahr 2022 mehr als verdoppelt - und neben einem Grundgehalt von rund 970.000 Euro satte 1,26 Millionen Euro an Boni kassiert. Bild: picture alliance/dpa | Arne Dedert

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Bei der Deutschen Bahn ging's 2022 drunter und drüber: Die Zugverspätungen häuften sich, Fahrgäste blieben angesäuert zurück. Für die Vorstandsetage der Deutschen Bahn aber offenbar kein Grund, beim Gehalt zu sparen - im Gegenteil!

Deutsche Bahn zahlt Millionen-Boni an Chefetage aus - Vorstandschef verdoppelt Gehalt für 2022

Jüngst wurde der Geschäftsbericht der Deutschen Bahn für das Jahr 2022 veröffentlicht - und darin steht schwarz auf weiß, wie viele Millionen es für die DB-Chefetage regnete. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, beispielsweise hat im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viel Geld von seinem Unternehmen erhalten wie ein Jahr zuvor. Dem Ende März 2023 veröffentlichten Geschäftsbericht zufolge lag die Vergütung des Bahnchefs bei satten 2,24 Millionen Euro. Sein Grundgehalt lag bei fast 970.000 Euro, hinzu kam ein dicker Bonus von mehr als 1,26 Millionen Euro.

Richard Lutz war jedoch nicht der einzige im Bahn-Management, bei dem 2022 die Kasse klingelte. DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber beispielsweise landete bei einer Gesamtvergütung von 1,41 Millionen Euro (2021 waren es noch 662.000 Euro), Personalvorstand Martin Seiler kassierte 1,39 Millionen Euro (im Vergleich zu 659.000 Euro im Jahr 2021).

Deutsche Bahn wirft mit Bonuszahlungen für Vorstandsmitglieder um sich - trotz Chaos-Jahr und Tarifstreit

Sämtlichen Vorstandsmitgliedern wurde im vergangenen Jahr ein erfolgsabhängiger Bonus gezahlt. 2021 und 2020 erhielten die Vorstandsmitglieder solche Boni den Geschäftsberichten zufolge nicht. Wie gerechtfertigt solche Bonuszahlungen sind, darüber dürften Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn ebenso wie die Mitarbeitenden des Konzerns für das Jahr 2022 allerdings geteilter Meinung sein.

Die Deutsche Bahn hatte 2022 mit zahlreichen Problemen an der Infrastruktur und einer geringen Pünktlichkeit der Züge zu kämpfen. Derzeit verhandelt der Konzern mit der Gewerkschaft EVG über einen neuen Tarifvertrag für rund 180.000 Beschäftigte. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr im Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die oberen Lohngruppen. Die Bahn hat unter anderem angeboten, die Löhne in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben. Zudem wurden Einmalzahlungen von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnt dies ab.

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