Sparkasse: Experten warnen vor Girokonten-Schock! Droht jetzt eine Kostenexplosion?
Erstellt von Sabrina Böhme
10.03.2022 12.40
Sparen lohnt sich nicht mehr: Die Negativzinsen schießen immer weiter in die Höhe. Das wirkt sich besonders auf Bankkunden aus. Denn die Banken verteilen die Kosten für Negativzinsen auf ihre Kunden. Wäre das noch nicht genug, warnen nun Sparkassen-Experten Sparer davor, Geld auf Girokonten zu verwahren. Was ist daran so problematisch?
Sparkassen-News: Müssen Sparer bald hohe Kosten fürVerwahrentgelt zahlen?
Die Geldpolitik wandelt sich immer weiter. Die Negativzinsen führen die Kreditinstitute auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück. Aufgrund der angespannten Lage müssen Banken Einlagenzinsen von minus 0,5 Prozent an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen. "Die Leidtragenden sind vorhersagegemäß nun auch die Sparerinnen und Sparer. Die Sparkassen haben sieben bis acht Jahre lang Kunden vor Verwahrentgelt abgeschirmt", sagte Zender. Kein Kreditinstitut könne aber dauerhaft geldpolitische Vorgaben wegnivellieren. "Die EZB hat unsere Warnungen gehört, bewertet und in den Wind geschlagen."
Sparkassen-Experten warnen: Sparer sollen Geld nicht auf Girokonten parken
Auch dem geschäftsführenden Verbandspräsidenten Ludger Weskamp bereitet die Geldpolitik der Zentralbank Sorgen. "Die Inflation ist hoch. Die EZB nimmt in Kauf, dass Ersparnisse, Altersvorsorge und Löhne weiter entwertet werden und die Lebenshaltung für viele zu einer Herausforderung wird." Die große Mehrheit der Sparkassenkunden seien übermäßig belastet, hätten bescheidene Ersparnisse und Einkünfte und könnten von daher wenig Geld zurücklegen. "Da steckt man Kaufkraftverluste nicht einfach weg", sagte Weskamp. Es gebe noch zu viele Kunden, die ihr Geld auf Girokonten verwahren. "Wir haben seit vielen Jahren genau vor dieser Situation gewarnt", erklärte Zender.
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Inflation und Negativzinsen: Finanzexperte warnt vor Vermögensverlust
Der Chief Investment Officer der Commerzbank AG, Chris-Oliver Schickentanz, prophezeite, dass sich der Negativzins 2022 zweimal erhöhen könnte. "Die 'echte' Zinswende hierzulande dürfte dagegen noch auf sich warten lassen, da die EZB die Entspannung der Inflationszahlen im Jahr 2023 wohl zum Anlass nehmen dürfte, eine Pause einzulegen", meint Schickentanz in seinem Artikel auf "Focus Online". Dennoch bestehe bereits eine schleichende Enteignung. 2021 nahm die Vermögenssubstanz in Deutschland um 100 Milliarden ab. Für die Jahre 2021 bis 2023 rechnet er mit ähnlichen Werten. Damit das lang angesparte Geld nicht durch die Inflation verloren geht, sollten Sparer auf den Anlagemarkt setzen, meint er. Tagesgeld und Girokonten lohnen sich nicht mehr.
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bos/hos/news.de/dpa