Mogelpackung des Monats Juni 2020: Heimlicher Preis-Schummel bei Ferrero! Schokolade nun 30 Prozent teurer
Erstellt von Anika Bube
17.06.2020 13.59
Noch vor fünf Jahren hatte Ferrero mit "dauerhaft mehr Inhalt" bei seinen Marken "Yogurette" und "Kinderschokolade" geworben. Diesen Grundsatz wirft der Hersteller nun offenbar über Bord. Bei gleichem Preis bekommen Kunden nun deutlich weniger Inhalt. Die Verbraucherzentrale Hamburg kürte die Schokolade nun zur "Mogelpackung des Monats".
Preistrickserei bei "Yogurette" und "Kinderschokolade"! Verbraucherschützer küren Schokolade zur "Mogelpackung des Monats"
Wie die Verbraucherzentrale berichtet, wurde die Füllmenge von "Yogurette" und "Kinderschokolade" von 125 Gramm (10 Riegel) auf 100 Gramm (8 Riegel) reduziert. Durch die reduzierte Füllmenge ist die Schokolade unterm Strich knapp 8 Prozent teurer geworden. Ferrero weist den Vorwurf der Mogelpackung jedoch entschieden von sich. Der "Werksabgabepreis" pro 100 Gramm habe sich nicht verändert. Dennoch stieg der Preis im Handel in den vergangenen fünf Jahre um 30 Prozent.
Doch es ist kompliziert: Auf dem ersten Blick scheinen die Tafeln laut Verbraucherzentrale günstiger geworden zu sein. Während der Verkaufspreis teilweise gesunken ist, gab es vielerorts auch Preiserhöhung. Im Drogeriemarkt Budnikowsky in Hamburg kostet die neue Packung 1,29 Euro statt 1,49 Euro. Da allerdings zwei Riegel weniger in der Packung sind, ist der Preis um 8 Prozent gestiegen. Auch bei einigen Rewe- und Edeka-Filialen in der Hansestadt kosten beide Produkte nun 4 Prozent mehr, berichten die Verbraucherschützer.
Andere Handelsketten geben die Preissenkung an ihre Kunden weiter. Dort kosten "Yogurette" und "Kinderschokolade" jeweils 1,19 Euro statt vorher 1,49 Euro. Dennoch wollen einige Händler offenbar an der Füllmengenänderung profitieren. Zwar gibt Ferrero mit seinem "Werksabgabepreis" eine Richtung vor, aber die endgültigen Preise legen die Händler fest.
30 Prozent teurer in nur 5 Jahren! Verbraucherzentrale kritisiert Ferrero
Ferrero begründet die Reduzierung des Inhalts mit Marktforschung. "Bei Tafelschokolade hat sich gezeigt, dass die 100 g-Packungsgröße von den Konsumenten als das klassische Tafelformat wahrgenommen und als solches auch erwartet wird", zitiert die Verbraucherzentrale aus einem Unternehmensstatement. "Dies bestätigen ebenfalls unsere Marktforschungen, die wir regelmäßig durchführen und auf deren Basis wir Sortimentsveränderungen und -anpassungen vornehmen."
Innerhalb von fünf Jahren ist der Preis von "Kinderschokolade" und "Yogurette" deutlich teurer geworden. Die Verbraucherzentrale hat einen Preisanstieg von 30 Prozent ermittelt. Während 2015 eine 100-Gramm-Tafel noch 99 Cent kostete, liegt der Preis mittlerweile bei 1,29 Euro. Die Verbraucherschützer wittern eine Strategie. Sie vermuten, dass der Hersteller die Preishürde von 99 Cent überwinden wollte und so mit dem Slogan "dauerhaft mehr Inhalt" geworben hat, um dies zu erreichen.
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