"Marktcheck" mit Adventskalendern 2019: 360 Prozent teurer! Sind Weihnachtskalender pure Abzocke?
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
24.11.2019 19.10
Die Vorweihnachtszeit ohne Adventskalender? Undenkbar! Im Handel warten unzählige Kalender auf den Verbraucher. Der klassische Schokoladen-Adventskalender hat nämlich längst Konkurrenz bekommen durch Gewürze, Schmuck, Spielzeug, Alkohol und sogar Sextoys. Die Hersteller liefern sich eine erbitterte Schacht um die Gunst der Kunden. Aber auch Schlagerstars wie Beatrice Egli warten in diesem Jahr mit einem eigenen Adventskalender auf.
Mineralöl-Belastung, mieses Preis-Leistungsverhältnis und Co.! Adventskalender 2019 im Test
In den vergangenen Jahren stellten sowohl Foodwatch als auch Ökotest bei vielen Schokoladen-Adventskalendern eine Belastung mit potenziell krebserregenden Mineralöl-Rückständen fest. Wer sich dem Risiko nicht aussetzen möchte, sollte sich vermutlich für eine schokofreie Alternative entscheiden. Doch die Wahl fällt da wahrlich nicht leicht! Orientierung bieten einige YouTuber, die für ihre Follower bereits vor dem 1. Dezember zahlreiche Adventskalender auspacken und bewerten. So fiel der EMP-Adventskalender mit einem Preis von 70 Euro bei der YouTuberin Malwanne eiskalt durch. Hauptgrund ist das Preis-Leistungsverhältnis.
"Marktcheck": Diese Adventskalender sind reinste Abzocke
Auch die Experten des SWR-Magazins "Marktcheck" haben einige Adventskalender auf ihren Inhalt überprüft. Lohnt sich ein Kauf? Die Experten von "Marktcheck" kommen zu dem Ergebnis, dass Kunden im Extremfall bei Schoko-Adventskalendern fast fünfmal mehr zahlen als für die selbe Warenmenge in Normalverpackung. Kunden könnten dies sogar schnell selbst ausrechnen. Bei schokofreien Adventskalendern wird die Rechnung jedoch komplizierter.Manche der Adventskalender schlagen mit mehr als 100 Euro ordentlich zu Buche. Doch sind sie ihr Geld überhaupt wert?
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Adventskalender von Maybelline, My Muesli und Kneipp im "Marktcheck"
"Marktcheck" hat bei einigen Kalendern nachgerechnet. Der Kneipp-Adventskalender kostet 49,99 Euro. Der Warenwert beträgt laut SWR-Experten aber nur 31,55 Euro. Anders bei My Muesli: Der Adventskalender kostet 49,90 Euro. Der Verbraucher erhält jedoch Müsli im Wert von 67,86 Euro. Auch der Adventskalender des Kosmetikherstellers Maybelline konnte die Tester überzeugen. Dieser kostet knapp 40 Euro. Der Warenwert liegt deutlich höher. 18 Make-up-Produkte in Originalgröße sowie drei Probegrößen und Zubehör haben einen Warenwert von 91,95 Euro.
Preissteigerung um 360 Prozent! Milka und Lindt schlagen ordentlich drauf
Auch bei den Schoko-Adventskalendern gibt es eine schier endlos Produktanzahl. Einige Hersteller bieten sogar gleich mehrere Kalender mit ihren Produkten an. Allein von Milka gibt es laut "Marktcheck" acht verschiedene, von Lindt gibt es sogar 26 verschiedene Adventskalender."Marktcheck" kommt beim Preis-Leistungs-Test auf ein ernüchterndes Ergebnis. Lindt schlägt beim Edelbitter-Kalender knapp 222 Prozent Preiszuschlag drauf. Laut Hersteller liege der Preiszuschlag vor allem an der Packung. "Zudem werden die Adventskalender manuell befüllt und verschlossen", zitiert "Marktcheck" aus einer Stellungnahme von Lindt.
Auch Milka schlägt beim Preis ordentlich drauf. Beim Kalender in Turmform kommen 360 Prozent oben drauf."Insbesondere der Herstellungsprozess von Adventskalendern, wie zum Beispiel dem Milka 3D-Adventskalender in Hausform, ist deutlich aufwendiger und damit teurer", heißt es von Milka.Die Verpackung ist also Schuld an dem hohen Preis. "Sie brauchen eine eigene Kunststoffform. Sie brauchen einen eigenen Druck. Sie haben dort eine Stanzform. Das müssen Sie alles für sich individuell, ja mit anpassen lassen. Und das treibt dann die Kosten in die Höhe", sagt Verpackungsexpert Sebastian Klaus.
Verbrauchertipp: Bei vielen Kalendern sind die Produkte angegeben. Das erleichtert es dem Kunden auszurechnen, ob das Preis-Leistungsverhältnis passt. Außerdem werden viele Kalender an den ersten Dezember-Tagen deutlich im Preis reduziert.
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bua/loc/news.de