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Thomas Ebeling: "Fett, arm und faul"! Pro7-Chef lästert über eigene Zuschauer

ProSiebenSat.1-Chef Ebeling scheint nicht viel von seinen Zuschauern zu halten. Bild: Andreas Gebert/dpa

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Während die öffentlich-rechtlichen Sender vorrangig durch den Rundfunkbeitrag finanziert werden, müssen die privaten TV-Kanäle um die Gunst der Werbeindustrie buhlen, um ihre Kosten zu decken. Doch zumindest in der Chefetage von ProSiebenSat.1 scheint man nicht viel von seiner eigenen Zielgruppe zu halten.

"Fett, arm und faul": ProSiebenSat.1-Chef lästert über Zuschauer

Wie das Medienmagazin "DWDL" berichtet, soll sich Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, während einer Telefonkonferenz abschätzig über die Zuschauer der Mediengruppe geäußert haben. Dabei wollte er seinen Geschäftspartnern vor allem die Eigenarten der deutschen Zielgruppe näher bringen:

"Wir bieten auf unseren Sender all die Hollywood-Blockbuster und längst nicht jede Netflix-Produktion ist automatisch ein Erfolg. Und meist sind die Sendungen sehr 'Arthouse-like'. Es gibt jedoch Menschen mit leichten Übergewicht, die etwas ärmer sind und immer noch am liebsten auf der Couch sitzen, sich zurücklehnen und einfach nur unterhalten werden möchten. Das ist eine Hauptzielgruppe, die sich nicht ändern wird."

Thomas Ebeling rechtfertigt Kritik an Fernsehzuschauern

Nach Bekanntwerden der Aussagen versuchte sich ProSiebenSat.1 jedoch überraschend in Schadensbegrenzung. Wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber "DWDL" behauptet, habe es sich dabei um eine überspitzte Antwort auf eine provokante Frage eines französischen Analysten gehandelt. Er habe damit nur "die gerne von Analysten verwendeten Stereotypen eines TV-Zuschauers in englischer Sprache zu reflektieren" versucht, berichtet "DWDL". Es sei falsch, die Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen, so der Sprecher.

ProSiebenSat.1 laufen weiter die Zuschauer davon

Generell läuft es für ProSiebenSat.1 momentan alles andere als gut. Im November 2017 senkte der Fernsehkonzern bereits seine Jahresprognose. Laut einer Pressemitteilung sei besonders das Werbegeschäft in diesem Jahr stark abgeflaut. Zudem verliert die Sendergruppe mehr und mehr Zuschauer an kostenpflichtige Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon.

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jat/mag/news.de

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