Elektroauto zuhause laden: Die wichtigsten Voraussetzungen für eine sichere Wallbox-Installation

Volle Power direkt vor der Haustür - so laden Sie Ihr E-Auto sicher und bequem mit der eigenen Wallbox Bild: picture alliance/dpa | Marijan Murat
Erstellt von Sebastian Hoffmann
24.03.2025 15.07
Kein Umweg zur Ladesäule, kein Warten. Am nächsten Morgen starten Sie wieder mit voller Batterie in den Tag. Mit einer eigenen Wallbox wird dieser Komfort Realität. Und das Beste: Eine private Ladestation ist nicht nur für Eigenheimbesitzer möglich – auch in Mietshäusern gibt es jetzt Lösungen.
Doch bevor dieser Komfort Wirklichkeit wird, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Welche Anschlüsse braucht eine Wallbox? Welche Ladeleistung ist ideal? Und welche Sicherheitsvorkehrungen sind nötig? Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Installation ankommt – für ein sorgenfreies Laden direkt vor der Haustür.
Der richtige Stromanschluss für Ihre Wallbox
Für eine Wallbox wird ein Starkstromanschluss benötigt, da herkömmliche Haushaltssteckdosen nicht für die dauerhafte Belastung durch hohe Ladeleistungen ausgelegt sind. In den meisten Haushalten steht ein 230-Volt-Anschluss (einphasig) oder - in neueren Gebäuden - ein 400-Volt-Anschluss (dreiphasig) zur Verfügung. Der Unterschied? Eine dreiphasige Wallbox ermöglicht schnelleres Laden und sollte bevorzugt werden.
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Welche Ladeleistung ist sinnvoll?
Wallboxen gibt es mit unterschiedlichen Ladeleistungen, typischerweise zwischen 3,7 kW und 22 kW. Welche Leistung sinnvoll ist, hängt von Ihrem Fahrzeug, dem Stromnetz und den individuellen Ladebedürfnissen ab:
- 3,7 bis 7,4 kW: für Haushalte mit begrenztem Stromanschluss oder geringerem Ladebedarf
- 11 kW: der Standard für die meisten Haushalte, da ausreichend schnell und ohne Netzüberlastung geladen werden kann; das ist in den meisten Fällen die beste Wahl
- 22 kW: schnellstes Laden zu Hause, jedoch genehmigungspflichtig und oft nicht nötig
Genehmigungen und Anmeldung der Wallbox
Je nach Ladeleistung sind unterschiedliche Genehmigungen erforderlich:
- Wallboxen bis 11 kW: müssen beim Netzbetreiber angemeldet, aber nicht genehmigt werden
- Wallboxen über 11 kW: sind genehmigungspflichtig, da sie eine hohe Netzbelastung darstellen können
Sind Sie kein Eigentümer, sondern Mieter, dann brauchen Sie einen zum Gebäude gehörigen Stellplatz, um eine Wallbox zu installieren. Das aber müssen Sie vorab mit Ihrem Vermieter und den anderen Parteien klären und sich die Zustimmung einholen.
Ihr Elektriker kann Sie bei der Anmeldung unterstützen und prüfen, ob Ihr Stromnetz die zusätzliche Last verkraftet. Lassen Sie sich am besten vorab von einem Fachbetrieb beraten.
Sicherheitsaspekte bei der Installation einer Wallbox
Die Installation einer Wallbox darf nur von einem zertifizierten Elektrofachbetrieb durchgeführt werden. Eine Wallbox birgt immer einige Risiken, wie zum Beispiel Diebstahl und Vandalismus, aber auch Schäden durch Unwetter oder Kurzschluss sowie die Gefahr von Brand und Explosionen. Informieren Sie sich deshalb am besten vorab über mögliche Versicherungen, die Sie abschließen können, um Ihre Wallbox zu schützen. In den meisten Fällen können Sie Ihre Ladestation bei Ihrer Hausratversicherung oder Ihrer Wohngebäudeversicherung mitversichern lassen. Zudem sind folgende Sicherheitsmaßnahmen wichtig:
- FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutz): verhindert Stromschläge und erhöht die Sicherheit
- Leitungsschutzschalter: schützt vor Überlastung und Kurzschlüssen
- Potentialausgleich: reduziert Spannungsunterschiede und schützt die elektrische Anlage
Elektroauto zuhause laden: Die richtige Wallbox wählen
Die Wahl der passenden Wallbox ist entscheidend für ein sicheres und effizientes Laden Ihres Elektroautos. Eine durchdachte Wahl sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern auch für eine effiziente und sichere Nutzung Ihrer Ladeinfrastruktur. Dabei sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen:
- Ladeleistung und Fahrzeugkompatibilität: Wallboxen gibt es mit unterschiedlichen Ladeleistungen, meist zwischen 3,7 kW und 22 kW. Welche Leistung sinnvoll ist, hängt von der Batteriekapazität Ihres Fahrzeugs und der Hausinstallation ab. Eine zu niedrige Leistung verlängert die Ladezeit, während eine zu hohe Leistung möglicherweise nicht mit Ihrem Netzanschluss kompatibel ist.
- Smart-Funktionen: Moderne Wallboxen bieten intelligente Features wie eine App-Steuerung, mit der Sie den Ladevorgang überwachen und zeitgesteuert starten können. Ein Lastmanagement sorgt dafür, dass das Stromnetz nicht überlastet wird, indem es die Ladeleistung automatisch anpasst.
- Zugangskontrolle: Falls mehrere Personen Zugriff auf die Wallbox haben oder Sie unbefugtes Laden verhindern möchten, sind Sicherheitsmechanismen wie RFID-Karten, die bei Verlust leicht gesperrt werden können, oder PIN-Codes sinnvoll. So behalten Sie die Kontrolle darüber, wer Ihr Ladegerät nutzt.
- Wetterfestigkeit: Wird die Wallbox im Freien installiert, sollte sie gegen Witterungseinflüsse geschützt sein. Achten Sie auf eine hohe Schutzklasse (mindestens IP54), damit Regen, Schnee oder starke Temperaturschwankungen die Technik nicht beeinträchtigen.
Kosten der Wallbox und der Installation
Die Kosten variieren je nach Ladeleistung, Hersteller und Modell. Wallboxen mit geringer Ladeleistung gibt es schon für rund 500 Euro, bei höheren Ladeleistungen können bis zu 2.000 Euro anfallen. Doch bereits für 1.500 Euro kann eine qualitativ hochwertige Wallbox erworben werden. Hinzu kommen die Kosten für die Installation, die je nach Fachbetrieb mehrere hundert Euro kosten kann.
Fördermöglichkeiten für Wallboxen
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Kauf von Wallboxen zwar nicht mehr, aber es gibt andere Fördermöglichkeiten für die Installation einer Ladestation für zuhause, wie die regionale Förderung von Städten oder Stadtwerken. Informieren Sie sich hier am besten vorab, wie Ihre Stadt oder Ihr Bundesland Wallboxen finanziell unterstützen. Prüfen Sie auch aktuelle Fördermöglichkeiten bei Ihrem Energieversorger.
Die Wallbox-Installation lohnt sich
Eine eigene Wallbox verwandelt Ihr Zuhause in eine komfortable, effiziente und sichere Ladestation. Doch bevor Sie den Stecker das erste Mal einstecken, gilt es, den richtigen Stromanschluss zu prüfen, die optimale Ladeleistung zu wählen und gesetzliche Vorgaben zu beachten. Mit einer fachgerechten Installation und attraktiven Fördermöglichkeiten machen Sie Ihr E-Auto fit für die Zukunft – bequem, kostensparend und unabhängig!
Dieser Artikel ist in Kooperation mit Digitale Seiten, den Spezialisten für die Handwerkersuche entstanden.
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