Solaranlagen: Mit einem Balkonkraftwerk den eigenen Strom erzeugen
Erstellt von Sebastian Hoffmann
13.12.2024 16.10
Ganz egal, ob Sie Mieter oder Eigentümer sind. Die smarte Lösung passt auf jeden Balkon und macht sich schnell bezahlt. Holen Sie sich die Kontrolle über Ihre Stromkosten zurück – einfacher geht's nicht!
Ein Balkonkraftwerk – auch als Mini-PV-Anlage bekannt – bringt die Stromerzeugung direkt zu Ihnen nach Hause. Ob auf dem Balkon, dem Carport, dem Garagendach oder der Terrasse: Diese kleinen Kraftpakete sind nicht nur günstig und platzsparend, sondern auch unglaublich praktisch. Das Beste? Bei einem Umzug packen Sie Ihr persönliches Solarkraftwerk einfach ein und nehmen es mit! Flexibler und smarter lässt sich Strom kaum selbst erzeugen.
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So funktioniert ein Balkonkraftwerk
Balkonkraftwerke bestehen aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt. Die Anlage wird meist direkt an eine Steckdose angeschlossen, sodass der erzeugte Strom in Ihr Heimnetz eingespeist und von angeschlossenen Geräten sofort verbraucht werden kann. Überschüssiger Strom, der nicht genutzt wird, fließt ins öffentliche Netz – allerdings ohne Vergütung.
Eine typische Anlage liefert zwischen 300 und 600 Watt, was ausreicht, um kleine Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Router zu betreiben. Seit April dieses Jahres sind bis zu 800 Watt Wechselrichterleistung erlaubt. 730.000 steckerfertige Solaranlagen sind deutschlandweit bereits in Betrieb.
Solaranlage auf dem Balkon: Das ist Ihr gutes Recht
In Deutschland müssen Balkonkraftwerke durch das Solarpaket I, das am 1. April 2024 in Kraft trat, nur noch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden, nicht mehr beim Netzbetreiber. Der Vorgang ist kostenlos und dient der Transparenz.
Hier geht es zur Anmeldung:marktstammdatenregister.de
Die meisten Geräte werden mit ganz normalen Steckdosen, den sogenannten Schuko-Steckdosen betrieben. Der Anschluss über eine herkömmliche Schuko-Steckdose reicht dann aus. Früher wurden spezielle Einspeise-Steckdosen (sogenannte "Wieland-Steckdosen") bevorzugt, manche Hersteller empfehlen auch heute noch spezielle Einspeisevorrichtungen für maximale Sicherheit.
Als Mieter sollten Sie mit Ihrem Vermieter über Ihre Pläne sprechen und seine Zustimmung einholen, insbesondere wenn die Solarmodule an der Fassade oder auf dem Balkon montiert werden und dies das äußere Erscheinungsbild beeinflusst. Werden bei der Installation eines Balkonkraftwerks jedoch keine baulichen Veränderungen vorgenommen, darf der Vermieter seine Zustimmung laut einer Gesetzesänderung des Bundesjustizministeriums nicht mehr per se verweigern. Das neue Gesetz nach § 554 Abs. 1 BGB, das am 10. Oktober in Kraft trat, greift in das Mietrecht ein und erschwert es Eigentümern und Vermietern zukünftig, gegen kleine, steckerfertige Solaranlagen vorzugehen. Konkret bedeutet das, dass Mieter jetzt ein Anrecht darauf haben, ein eigenes Balkonkraftwerk in der Mietwohnung zu installieren. Vermieter dürfen die Installation ohne einen wirklich triftigen Grund nicht mehr verbieten.
Das sollten Mieter und Eigentümer über Balkonkraftwerke wissen
Platzieren Sie die Module an einem möglichst sonnigen Ort – idealerweise nach Süden ausgerichtet und ohne Schatten und überlegen Sie genau, wie viel Strom Sie benötigen. Für einen Einpersonenhaushalt reichen oft 300 bis 400 Watt.
Balkonkraftwerke kosten zwischen 600 und 1.200 Euro, abhängig von Größe und Qualität. Doch Sie können Förderungen nutzen: Eine einheitliche bundesweite Förderung gibt es zwar aktuell nicht, aber viele Städte und Gemeinden bieten Förderprogramme an. Informieren Sie sich über Zuschüsse in Ihrer Region. Teilweise gibt es Zuschüsse von ein paar hundert Euro.
Ist ein Balkonkraftwerk wirklich sicher?
Laut Verbraucherzentrale sind die Balkonkraftwerke grundsätzlich sehr sicher. Achten Sie dennoch auf TÜV-zertifizierte Geräte und lassen Sie die Installation bei Unsicherheiten von einem Fachmann prüfen. Um Risiken wie Überlastung, Überhitzung und Spannungsprobleme zu vermeiden, sollten Sie immer nur ein Balkonkraftwerk pro Steckdose betreiben. Wenn Sie mehrere Geräte nutzen möchten, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, der gegebenenfalls zusätzliche Leitungen oder Steckdosen korrekt installiert. So bleibt der Betrieb sicher und effizient.
Ein Balkonkraftwerk zahlt sich aus
Experten gehen davon aus, dass ein Haushalt mit Balkonkraftwerken etwa 10 bis 20 Prozent seines Stroms selbst produzieren kann. In diesem Fall läuft der Stromzähler dann einfach langsamer. Wenn man davon ausgeht, dass man 1.000 Euro für ein Balkonkraftwerk ausgibt und diese Kosten mit seinem Strompreis vergleicht, dann kann man davon ausgehen, dass sich das Gerät schnell amortisieren wird.
Balkonkraftwerke: nachhaltig, flexibel, effizient
Balkonkraftwerke sind eine einfache und nachhaltige Möglichkeit, Stromkosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Sie eignen sich besonders für kleine Haushalte, die keine großen Dachflächen für Solaranlagen zur Verfügung haben. Wer die rechtlichen und technischen Anforderungen beachtet, kann mit einem Balkonkraftwerk einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten – und gleichzeitig seine Stromrechnung entlasten.
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig den Ertrag Ihrer Anlage, um den Nutzen zu optimieren!