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Schimmelalarm: So werden Sie den gefährlichen Pilz für immer los

Schimmelbefall wie hier an einer Balkontür müssen Sie unbedingt bekämpfen. (Archivbild) Bild: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

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Schimmelpilze sind heimliche Eindringlinge, die man am Anfang nur bemerkt, wenn man genau hinsieht. Vor allem Zimmerecken, die Wände hinter Schränken und die Fensterrahmen sind Stellen, an denen sich in Wohnräumen die Pilze immer wieder mal festsetzen. Und dann nur noch schwer zu beseitigen sind. Nehmen Sie die Gefahr unbedingt ernst, denn gerade für Kinder, Senioren und immunschwache Menschen kann Schimmel ein ernstzunehmendes Risiko darstellen.

Diese Gefahren gehen von Schimmel im Wohnraum aus

Die größten Gefahren, die von Schimmel ausgehen, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: gesundheitliche Risiken und Nachteile für die Bausubstanz. Schimmel ist nicht zu unterschätzen. Denn Schimmelsporen in der Luft können allergische Reaktionen wie Niesen, Hautausschläge oder tränende Augen auslösen. Sie sind ein häufig übersehener Auslöser von hartnäckigen Allergien. Doch nicht nur das. Bei langanhaltendem Kontakt können Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Asthma ausgelöst oder zumindest begünstigt werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehen einen Zusammenhang zwischen Atemwegsbeschwerden und Schimmelpilzbelastung in Innenräumen.
Im Großen und Ganzen kann Schimmel eine Schwächung des Immunsystems zur Folge haben. Doch die Auswirkungen von Schimmel sind für jeden Menschen unterschiedlich. Besonders anfällig sind Kinder, ältere Menschen, Schwangere oder Personen mit Vorerkrankungen, die ohnehin bereits ein geschwächtes Immunsystem haben. Für sie geht von Schimmelsporen eine besonders große Gefahr für die Gesundheit aus.
Doch was viele nicht wissen: Schimmel greift nicht nur das Immunsystem von Menschen an, sondern auch die Bausubstanz von Häusern. So kann er Putz, Tapeten und sogar Wände angreifen, was langfristig im schlimmsten Fall teure Renovierungsarbeiten erfordert.

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Mit diesen Tipps vermeiden Sie Schimmel

Doch wie kann Schimmel nun vermieden werden? Es gibt ein paar einfache Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Schimmel präventiv aus Ihrem Zuhause fernzuhalten.

Richtiges Lüften gegen Schimmel in der Wohnung

Gerade in der kalten Jahreszeit und mit steigenden Heizkosten, lüften viele Menschen zu wenig oder zu kurz. Das kann Schimmelbildung begünstigen. So geht es richtig:

  • Stoßlüften: Öffnen Sie die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten. Vermeiden Sie Kipplüftung, denn da dauert der gewünschte Luftaustausch zu lang und die Fensterlaibung kühlt zu stark ab.
  • Querlüften: Sorgen Sie für Durchzug, um die Feuchtigkeit schneller abzutransportieren.
  • Raumklima optimieren: Halten Sie die Raumtemperatur konstant, idealerweise zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 40 bis 60 Prozent liegen. Hygrometer helfen, diese im Blick zu behalten.
  • Feuchtigkeit reduzieren: Wischen Sie nach dem Duschen Wasser von Fliesen und Duschwänden. Verwenden Sie in der Küche beim Kochen eine Dunstabzugshaube oder lüften Sie direkt danach. Wäsche sollten Sie möglichst im Freien oder aber in gut belüfteten Räumen trocknen und die Fenster immer wieder kontrollieren und trocken wischen.
  • Bausubstanz prüfen: Schlecht isolierte Fenster oder Wände fördern Schimmelbildung. Lassen Sie eventuelle Schäden beheben. Kontrollieren Sie regelmäßig feuchtigkeitsanfällige Stellen wie Fensterrahmen oder Zimmerecken. Und behalten Sie auch die Kellerräume im Blick.

So entfernen Sie Schimmel nachhaltig

Doch was tun, wenn Schimmelsporen bereits in der Wohnung sind und präventive Maßnahmen zu spät kommen? Selbst dann ist noch nicht alles zu spät. Gehen Sie am besten wie folgt vor:

Bei kleinen Flächen bis circa 0,5 Quadratmeter können Sie selbst handeln. Verwenden Sie hochprozentigen Alkohol (mindestens 70 Prozent) oder speziellen Schimmelentferner aus dem Baumarkt als Reiniger. Tragen Sie hierbei Handschuhe, Schutzbrille und eine Maske, um den Kontakt mit Sporen zu minimieren. Bei großflächigen oder tiefergehenden Schäden sollten Sie sich an Fachleute wenden, besonders, wenn der Schimmel bereits tief in die Wände eingedrungen ist. Entfernen Sie zudem befallene Materialien wie Tapeten oder Gipskarton vollständig. Am wichtigsten aber ist es, die Ursachen zu beheben. Prüfen Sie Feuchtigkeitseintritt durch undichte Dächer, Rohre oder falsche Dämmung.

Vorsorge ist der beste Schutz vor Schimmel

Schimmel ist nicht nur unschön, sondern auch gesundheitsschädlich. Mit den richtigen Maßnahmen zur Prävention und einer konsequenten Entfernung können Sie die Gefahr dauerhaft bannen. Mit einem gesunden Raumklima und regelmäßiger Kontrolle gelingt es Ihnen, Schimmel aus den Wohnräumen fernzuhalten. Bei Unsicherheiten hilft eine Beratung durch Fachleute – so sind Sie auf der sicheren Seite!

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