Alte Fenster, hoher Preis: Warum Ihre alten Fenster Ihr Geld zum Fenster rauswerfen
Fenster benötigen regelmäßige Pflege, um Energiekosten zu sparen Bild: AdobeStock / hanohiki
Erstellt von Sebastian Hoffmann
25.11.2024 17.15
Wenn es um die Energieeffizienz eines Hauses geht, stehen Fenster oft im Fokus – und das aus gutem Grund. Alte oder undichte Fenster können zu wahren Energiefressern werden und treiben nicht nur die Heizkosten in die Höhe, sondern beeinträchtigen auch das Wohnklima. Doch woran liegt das, und wie können Sie dagegen vorgehen?
Warum alte Fenster problematisch sind
Alte Fenster, besonders solche mit einfacher Verglasung oder veralteter Dichtungstechnik, isolieren schlecht. Sie lassen im Winter Kälte und Zugluft hinein und sorgen im Sommer dafür, dass die Hitze ungehindert eindringt. Der Energieverlust durch alte Fenster kann bis zu 25 Prozent des gesamten Wärmeverlustes eines Hauses ausmachen. Das heißt: Ein Viertel Ihrer Heizkosten geht buchstäblich „zum Fenster hinaus". Hinzu kommt, dass solche Fenster oft beschlagen und sich Schimmel am Rahmen bilden kann.
Alte Fenster: Wann lohnt sich der Austausch?
Ein Austausch der Fenster kann sich lohnen, wenn:
- Die Fenster älter als 20 Jahre sind
- Die Scheiben spürbar Kälte abstrahlen
- Kondenswasser regelmäßig an der Innenseite entsteht
- Zugluft oder Geräusche von draußen deutlich spürbar sind
Wie moderne Fenster Kosten und Energie sparen
Moderne Fenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung oder speziellen Beschichtungen bieten eine hervorragende Dämmleistung. So kann der Wärmeverlust minimiert werden. Denn der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) moderner Fenster ist bis zu 80 Prozent niedriger als bei älteren Modellen. Ein niedriger U-Wert bedeutet bessere Dämmung. Hier gibt es also ein hohes Einsparpotenzial. Der Unterschied zeigt sich schnell in den Heizkosten. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus kann durch den Austausch alter Fenster bis zu 20 Prozent Heizenergie einsparen – das sind mehrere hundert Euro pro Jahr.
Folgende Förderprogramme können Sie nutzen:
Der Austausch von Fenstern ist eine kostspielige Investition – doch dank staatlicher Förderprogramme können Sie die Kosten deutlich senken.
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Zuschüsse für den Fenstertausch beantragt werden. Das BAFA unterstützt Einzelmaßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes. Dazu zählen auch die Erneuerung, der Ersatz oder der erstmalige Einbau von Fenstern. Ein Energieberater ist für die Antragstellung erforderlich. Sie können einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent erhalten, vorausgesetzt die Fenster überschreiten einen U-Wert von 0,95 W/m²K nicht. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Material nach außen oder innen geleitet wird. Er wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) gemessen und beschreibt die Wärmedämmfähigkeit eines Bauteils wie einer Wand, eines Fensters oder eines Dachs. Ein niedriger U-Wert bedeutet, dass das Bauteil gut isoliert ist und nur wenig Wärme durchlässt, was zu einer höheren Energieeffizienz beiträgt. Die Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben für energetische Maßnahmen beträgt insgesamt 30.000 Euro pro Wohneinheit. Unter bestimmten Bedingungen kann diese Höchstgrenze aber auf 60.000 Euro angehoben werden.
Mehr Informationen gibt es hier.
Auf die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Kredite an, um Haus oder Wohnung energieeffizient zu sanieren. Im Rahmen des Programms 261 „Wohngebäude – Kredit" können auch Maßnahmen zur Abdichtung von Fenstern förderfähig sein, insbesondere wenn sie zur Energieeinsparung beitragen. Auch der Kauf neuer, moderner und energiesparender Fenster kann gefördert werden. Es gibt einen Tilgungszuschuss von bis zu 45 Prozent.
Mehr Informationen gibt es hier: kfw.de
Tipps für den Fenstertausch
- Qualität beachten: Achten Sie auf Fenster mit einem U-Wert unter 0,95 W/(m²K) für maximale Energieeffizienz.
- Fachgerechte Montage: Selbst die besten Fenster helfen wenig, wenn sie unsachgemäß eingebaut werden. Setzen Sie auf zertifizierte Fachbetriebe.
- Kombinieren Sie mit Rollläden oder Jalousien: Diese können zusätzlich isolieren und Energiekosten weiter senken.
Alternative: Fenster sanieren statt austauschen
Wenn ein kompletter Austausch aktuell nicht ins Budget passt, gibt es Alternativen:
- Dichtung erneuern: Neue Gummidichtungen verbessern die Luftdichtheit.
- Fensterfolie: Spezielle Wärmeschutzfolien können den Energieverlust reduzieren.
- Isolierglas nachrüsten: In manchen Fällen lassen sich bestehende Fenster mit moderner Verglasung nachbessern.
Die Investition in neue, energiesparende Fenster zahlt sich aus
Alte Fenster kosten mehr als man denkt – und nicht nur in finanzieller Hinsicht. Der Komfort, die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit Ihres Zuhauses profitieren erheblich von modernen Lösungen. Der Umstieg auf energieeffiziente Fenster lohnt sich. Wer jetzt handelt, spart langfristig Geld – und sorgt dafür, dass die Wärme drinnen bleibt und das Geld nicht aus dem Fenster fliegt.
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