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Öko-Test warnt: Verbotene Weichmacher in Sonnencremes für Kinder und Erwachsene

In mehreren Sonnencremes wurden Verunreinigungen gefunden, dennoch sollten Verbraucher nicht auf den Sonnenschutz verzichten (Symbolfoto) Bild: istockphoto.com/Meeko Media

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In einer aktuellen Untersuchung von Öko-Test wurden bedenkliche Ergebnisse bei der Prüfung von Sonnencremes für Kinder und Erwachsene veröffentlicht. Besonders alarmierend ist die Entdeckung von verbotenen Weichmachern in einigen der getesteten Produkte. Diese Substanzen stehen im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden, und werfen Fragen über die Sicherheit von kosmetischen Produkten auf, die täglich auf die Haut aufgetragen werden.

Mehrere Sonnencremes enthalten verbotenen Weichmacher

Öko-Test hat in einer neuen Untersuchung festgestellt, dass mehrere Sonnencremes, die auf dem Markt erhältlich sind, den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) enthalten. Dieser Stoff, der von der EU aufgrund seiner potenziellen Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit als besorgniserregend eingestuft wird, ist eigentlich in Kosmetika verboten. Die Verunreinigungen wurden in Produkten verschiedener Hersteller gefunden, darunter bekannte Marken wie Annemarie Börlind und Rewe (Dalli-Werke).

Die Reaktion von Öko-Test

Laut einigen Herstellern seien diese Verunreinigungen unvermeidlich. Katja Tölle, stellvertretende Chefredakteurin von Öko-Test, äußerte sich jedoch besorgt über die Ergebnisse: "Wenn Verunreinigungen von DnHexP in Sonnencremes wirklich ‚unvermeidbar' sind, wie einige Hersteller behaupten, müssen alternative Lösungen gefunden werden." Sie betonte die Notwendigkeit, die Herstellung und Zusammensetzung von Kosmetikprodukten streng zu überwachen, um die Verbraucher vor potenziell schädlichen Inhaltsstoffen zu schützen.

Die Untersuchung von Öko-Test umfasste 19 Sonnencremes für Erwachsene, von denen acht positive Tests auf DnHexP zeigten. Besonders hoch war der Gehalt in der "Sun Care Sonnen-Fluid SPF 30" von Annemarie Börlind. Trotz der Entdeckung betonte Öko-Test, dass der Gehalt an DnHexP in den getesteten Produkten nur in Spuren vorhanden war und derzeit keine akute gesundheitliche Gefahr für Verbraucher darstellt.

Empfehlungen für Verbraucher

Verbraucher werden darauf hingewiesen, beim Kauf von Sonnencremes auf die Inhaltsstoffe zu achten und Produkte zu bevorzugen, die auf chemische UV-Filter verzichten. Zertifizierte Naturkosmetik bietet eine mögliche Alternative, da sie strenge Richtlinien für die Verwendung sicherer Inhaltsstoffe einhält. Trotz der gefundenen Verunreinigungen betont Öko-Test, dass Sonnenschutzmittel unerlässlich sind, um sich vor UV-Strahlung und Hautkrebs zu schützen.

Die Ergebnisse der Untersuchung werfen Licht auf die Herausforderungen und Risiken im Bereich der Kosmetikproduktion und fordern eine verstärkte Regulierung und Überwachung seitens der Behörden. Verbraucher sollten informiert bleiben und ihre Kaufentscheidungen bewusst treffen, um ihre Gesundheit und die ihrer Familie zu schützen.

lab/news.de