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Einkaufsverhalten: Hier kaufen die Deutschen am liebsten ein

Verbraucher in Deutschland kaufen mehr online ein als in den USA oder in Japan (Symbolfoto) Bild: istockphoto.com/Shutthiphong Chandaeng

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Eine aktuelle Studie der Strategieberatung Roland Berger hat das Einkaufsverhalten von Verbrauchern in Deutschland, den USA und Japan untersucht. Die Studie „Rethink your distribution play" basiert auf Befragungen von mehr als 1.800 Verbrauchern und zeigt, wie Menschen in diesen Ländern einkaufen.

Die Ergebnisse zeigen, dass 84 Prozent der Konsumenten am liebsten in Geschäften einkaufen, die viele verschiedene Marken anbieten, oder auf großen Online-Plattformen. Nur 35 Prozent kaufen direkt bei den Herstellern einer einzigen Marke.

Unterschiede in den Ländern

Die Vorlieben variieren jedoch von Land zu Land. In Deutschland bevorzugen 89 Prozent der Verbraucher Geschäfte mit vielen Marken, in den USA sind es 85 Prozent und in Japan 76 Prozent. Interessant ist auch, dass deutsche Verbraucher häufiger online einkaufen als Amerikaner und Japaner. In Deutschland kaufen 39 bis 43 Prozent der Konsumenten je nach Produkt online ein, während dieser Anteil in den USA nur zwischen 24 und 27 Prozent liegt.

 

Online-Marktplätze mit vielen Marken gewinnen

Faris Momani, Partner bei Roland Berger, erklärt: „In den letzten Jahren wurde viel über den direkten Verkauf von Marken an Kunden gesprochen. Das hat viele Vorteile, wie die Kontrolle über die Markenbotschaft und den direkten Zugang zu Kundendaten. Aber unsere Studie zeigt, dass die meisten Verbraucher lieber in Geschäften einkaufen, die viele verschiedene Marken anbieten. Außerdem nutzen sie verschiedene Kanäle, bevor sie sich zum Kauf entscheiden."

Die Studie verdeutlicht, dass 61 Prozent der Konsumenten, die ein Produkt direkt bei einer Marke kaufen, sich zuvor in anderen Geschäften oder Online-Plattformen informiert haben. Bei Käufen in Geschäften mit vielen Marken liegt dieser Wert bei 42 Prozent. Momani sagt dazu: „Es ist wichtig, auf verschiedenen Kanälen präsent zu sein. Wer nicht überall zu finden ist, wird leicht übersehen."

Jüngere Verbraucher vergleichen mehr

Jüngere Verbraucher nutzen häufiger verschiedene Kanäle, um sich vor einem Kauf zu informieren. Bei den unter 35-Jährigen, die in Geschäften mit vielen Marken einkaufen, informieren sich zwischen 16 und 38 Prozent vorab in anderen Kanälen. Bei den über 51-Jährigen liegt dieser Anteil nur zwischen sechs und 21 Prozent.

Momani fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammen: „Der direkte Verkauf an Verbraucher wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Aber nur mit einer Präsenz auf vielen verschiedenen Kanälen kann man die Vorlieben der Verbraucher vollständig abdecken, ein optimales Einkaufserlebnis bieten und die Vorteile sowohl des Verkaufs in Geschäften mit vielen Marken als auch des direkten Verkaufs nutzen.

lab/news.de