Verbraucher

Ende der Party: Deutscher Hersteller ist pleite

Für ein Party-Unternehmen in Kirchheim hat es sich nun ausgefeiert (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / bernardbodo

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Ein Schock für Kirchheim unter Teck: ein großer Partyartikel-Hersteller hat am 19. Juni Insolvenz angemeldet. Diese Entwicklung betrifft mindestens 200 Mitarbeiter und spiegelt einen besorgniserregenden Trend wider, der im ersten Halbjahr 2024 zu einem drastischen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Baden-Württemberg geführt hat. Das Amtsgericht Esslingen am Neckar hat den Rechtsanwalt Steffen Beck von der Anwaltskanzlei PLUTA zum vorläufigen Insolvenzverwalter berufen.

Die Amscan Europe GmbH, die auf der traditionsreichen C. Riethmüller GmbH basiert, gilt laut der Region Stuttgart als Europas größter Anbieter von Partyartikeln. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 250 Mitarbeiter in Kirchheim/Teck, wobei Insolvenzverwalter Beck von etwa 200 betroffenen Angestellten spricht. Trotz der Insolvenzmeldung sollen die Gehälter der Mitarbeiter vorerst durch das Insolvenzgeld gesichert sein, und der Betrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen.

Das ist das Party-Unternehmen

Amscan Europe bietet eine breite Palette von Produkten für Partys, Geburtstagsfeiern, Karneval und sogar lizenzierte Artikel von Fußballmannschaften an. Angesichts der aktuell in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft 2024 hätte man einen höheren Absatz solcher Waren erwarten können. Doch die anhaltende Konjunkturschwäche hat das Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit getrieben.

Laut Steffen Beck ist Amscan Europe jedoch nicht allein für die Zahlungsunfähigkeit verantwortlich. Das Unternehmen gehört zur Wonder-Gruppe, dem weltweit größten Hersteller von Partyartikeln, die bereits einen Insolvenzantrag in Großbritannien gestellt hat. Dadurch war eine Antragstellung auch für die deutsche Gesellschaft unvermeidlich. "Zusammen mit meinem Team werde ich mich nun umfassend über die finanzielle Lage des Unternehmens informieren", erklärt Beck. "Sobald wir einen ersten Überblick haben, werden wir die nächsten Schritte der Sanierung einleiten."

Insolvenz muss nicht zwingend zur Betriebsaufgabe führen, wie aktuelle Beispiele aus Baden-Württemberg zeigen. Trotz der schwierigen Situation gibt es Hoffnung für die Mitarbeiter von Amscan Europe. Die Insolvenzanmeldung bedeutet nicht zwangsläufig das Ende des Unternehmens. In den letzten Monaten konnten mehrere insolvente Unternehmen in Baden-Württemberg durch Sanierungsmaßnahmen und Einigungen gerettet werden, was die Zukunft der Arbeitsplätze sicherte.

Suche nach Lösungsansätzen und Rettungsmöglichkeiten läuft

Die Situation bei Amscan Europe wird genau beobachtet, da der Partyartikel-Hersteller eine bedeutende Rolle in der Region spielt. Die Insolvenzverwalter und das Management arbeiten intensiv daran, eine Lösung zu finden, um den Betrieb fortzuführen und die Arbeitsplätze zu sichern. Für die Mitarbeiter und ihre Familien ist dies eine Zeit der Unsicherheit, aber auch der Hoffnung auf eine positive Wende.

Die aktuelle Insolvenzwelle in Baden-Württemberg zeigt, wie empfindlich Unternehmen gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen sind. Doch sie bietet auch die Chance, durch gezielte Maßnahmen und Unterstützung neue Wege zu finden und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft von Amscan Europe und vielen anderen betroffenen Unternehmen in der Region. lab/news.de