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Alarmstufe Rot beim Online-Banking: So schützen sich Verbraucher vor dem gefährlichen Ein-Cent-Trick

Fehlt ein Cent auf dem Konto, mag das zunächst nicht besorgniserregend sein, doch Behörden warnen vor den Konsequenzen (Symbolfoto) Bild: istockphoto.com/victorpr

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Immer mehr Verbraucher stellen fest, dass unerwartete Beträge von ihren Konten abgebucht werden. Diese Abbuchungen betreffen häufig ungewollte Abonnements oder Produkte, die nie bestellt wurden.

Eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag von Mastercard 2023 ergab, dass fast ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland (23 Prozent) bereits unberechtigte Abbuchungen bei ihren Kartenherausgebern reklamiert und zurückgefordert haben. Der häufigste Grund: betrügerische Aktivitäten. Wir zeigen, welche Methoden Betrüger nutzen, worauf Verbraucher achten sollten und wie sie sich schützen können.

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Achtung vor kleinen Überweisungen

Ein aktueller Trick, vor dem die Polizei Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) warnt, ist die sogenannte Ein-Cent-Überweisung. Diese scheinbar harmlosen Transaktionen dienen dazu, die Gültigkeit eines Kontos zu überprüfen. Betrüger überweisen einen Cent an zufällige IBANs. Wenn das Geld nicht zurückkommt, wissen sie, dass das Konto existiert. Mit diesen verifizierten Daten belasten sie dann das Konto. Ein 70-jähriger Mann bemerkte, dass jemand einen Cent von seinem Konto abgebucht und kurz darauf zurücküberwiesen hatte. Eine Woche später wurden 30 Euro für ein Abonnement abgebucht. Der Mann meldete den Betrug sofort.

Betrüger nutzen auch Einzahlungen

Die Ein-Cent-Masche ist nicht neu. Bereits vor 14 Jahren berichtete die Süddeutsche Zeitung darüber. Verbraucher sollten regelmäßig ihre Kontobewegungen prüfen und bei Unstimmigkeiten sofort ihre Bank kontaktieren. Ein weiteres Problem sind ungewollte Verträge, die durch einen unachtsamen Klick auf Werbebanner zustande kommen. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät, Ruhe zu bewahren, da der Anbieter nachweisen muss, dass der Vertrag wissentlich abgeschlossen wurde.

Schutzmaßnahmen gegen unautorisierte Abbuchungen

Seit 2012 gibt es die sogenannte "Button-Lösung", die besagt, dass Verbraucher klar erkennen müssen, wenn ein Klick kostenpflichtig ist. Fehlt diese Kennzeichnung, ist der Vertrag ungültig. Auch Identitätsdiebstahl ist ein Problem, bei dem Bekannte die IBAN für betrügerische Käufe nutzen. Betroffene können sich wehren, indem sie eine genehmigte SEPA-Lastschrift innerhalb von acht Wochen und unautorisierte Lastschriften innerhalb von 13 Monaten zurückbuchen lassen.

So verhindern Verbraucher betrügerische Abbuchungen

Um sich vor unberechtigten Abbuchungen zu schützen, sollten Verbraucher vorsichtig mit ihren Bankdaten umgehen und sie nur bei vertrauenswürdigen Stellen angeben. Bei unberechtigten Abbuchungen sollten sie sofort ihre Bank kontaktieren und die Zahlungen zurückbuchen lassen. Auch die Polizei kann in solchen Fällen helfen. Regelmäßige Überprüfung des Kontostandes hilft, Unregelmäßigkeiten schnell zu erkennen.

lab/hos/news.de

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