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Breitet sich massiv aus: Experten warnen vor neuem Schädling

In deutschen Gärten breitet sich die Grüne Reiswanze aus (Symbolfoto) Bild: ZDFneo, übermittelt durch FUNKE Programmzeitschriften

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Es beginnt wie so oft: Das Gemüse sprießt und plötzlich entdecken Sie Löcher in den Blättern. Schnell denkt man an harmlose Raupen, doch oft stecken invasive Schädlinge dahinter. Die Grüne Reiswanze, die aus Ostafrika stammt und durch den internationalen Handel nach Europa gelangte, macht sich zunehmend in unseren Gärten breit.

Die letzten heißen und trockenen Sommer haben die Ausbreitung dieses Schädlings begünstigt. Obwohl die Grüne Reiswanze harmlos aussieht, kann sie erheblichen Schaden anrichten. Sie erreichen eine Größe von 11,5 bis 16,5 Millimeter und sind während der Vegetationsperiode meist grün, mitunter aber auch mit orangefarbenen Flächen auf dem Panzer. Im Winter färben sie sich dunkelgrün oder braun. Ein markantes Erkennungszeichen sind die drei weißen Punkte auf ihrem Rückenschild und die schwarzen Punkte an den Seiten.

Grüne Reiswanze: Der unsichtbare Feind im Garten

Die Grüne Reiswanze hat eine Vorliebe für Gemüsepflanzen, Fruchtsträucher und Obstbäume, doch auch Zierpflanzen wie Sonnenblumen und Flieder sind nicht sicher. Typische Anzeichen für einen Befall sind Fraßspuren, Blattverfärbungen, Verformungen und Einschnürungen von Pflanzenteilen sowie braune Stellen unter der Fruchtschale. Besonders auffällig ist der weiße und schwammige Gewebe an den Einstichstellen bei Tomaten und Paprika. Ein weiteres Indiz ist der unangenehme Wanzengeruch, der besonders bei Früchten, Gemüse und Obst auffällt.

Ein starker Befall kann zur vollständigen Vernichtung der Ernte führen. Daher ist schnelles Handeln entscheidend. Trotz der ernsten Bedrohung gibt es aktuell keine speziellen Mittel zur Bekämpfung der Grünen Reiswanze in Deutschland. Allerdings gibt es natürliche Feinde, die helfen können: Schlupfwespen aus der Gattung Trissolcus und parasitische Raupenfliegen (Tachiniden) zählen zu den natürlichen Gegenspielern.

 

Einfach "ekelhaft"

Die Grüne Reiswanze gehört zu den „Stinkwanzen" und sondert bei Gefahr einen unangenehmen Geruch ab. Daher sollten Sie sie weder einsaugen noch ärgern. Stattdessen ist es ratsam, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Ausbreitung zu verhindern.

Die Grüne Reiswanze ist ein ernstzunehmender Schädling, der sich in deutschen Gärten zunehmend ausbreitet. Um ihre Pflanzen zu schützen, sollten Gärtner die typischen Anzeichen für einen Befall kennen und schnell handeln. Natürliche Feinde können eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung spielen, doch vor allem ist ein wachsames Auge und schnelles Eingreifen gefragt, um die grüne Pracht im Garten zu bewahren. lab/news.de