Verbraucher

PIN oder Unterschrift: Das müssen Verbraucher über Kartenzahlungen wissen

In Deutschland werden Kartenzahlungen immer beliebter (Symbolfoto) Bild: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

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Deutschland war lange Zeit das Land des Bargelds. Nur zögerlich zückten die Deutschen ihre Karte. Doch das ändert sich allmählich.

Laut Statista tätigte jeder Deutsche 2021 durchschnittlich 99,3 Kartenzahlungen, weit weniger als in anderen europäischen Ländern wie Finnland und Irland. Doch 2023 verzeichnete die "EURO Kartensysteme GmbH" 7,5 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Girocard in Deutschland, was einem Anstieg von 11,5 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht.

Girokarten: PIN oder Unterschrift?

Girokarten sind in Deutschland weit verbreitet und die beliebteste Möglichkeit, mit Karte zu zahlen. Sie sind direkt mit dem Bankkonto des Verbrauchers verknüpft. Bei der Zahlung mit Girokarte kann der Verbraucher entweder zur Eingabe der PIN oder zur Unterschrift aufgefordert werden. Ob eine PIN oder Unterschrift erforderlich ist, hängt oft vom Händler oder vom Zufall ab.

Die PIN-Eingabe, bekannt als Electronic Cash, wird als sicherer angesehen, da das Konto des Verbrauchers sofort überprüft und belastet wird. Im Gegensatz dazu ist die Unterschrift für den Händler risikoreicher, da nur eine Lastschrift ausgelöst wird und der Händler nicht sofort weiß, ob der Kunde zahlungsfähig ist und Unterschriften gefälscht werden können. 

 

Kreditkarten haben es in Deutschland noch immer schwer

Kreditkarten bieten den Vorteil, dass die Rechnung erst am Monatsende beglichen wird, was den Verbrauchern mehr finanzielle Flexibilität gibt. In Deutschland sind Visa, Mastercard und American Express am verbreitesten. Sie ermöglichen Zahlungen sowohl in Online-Shops als auch in physischen Geschäften weltweit.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Kreditkartenunternehmen oft Schutzmechanismen bieten, um bei Problemen mit Käufen oder Betrugsverdacht Transaktionen rückgängig zu machen.

Allerdings birgt die Nutzung von Kreditkarten Risiken, insbesondere in Bezug auf die Preisgabe persönlicher Informationen bei Online-Einkäufen. Zusätzlich können Banken für Transaktionen im Ausland Gebühren erheben. 

Dennoch sind Kreditkarten in Deutschland noch weit weniger verbreitet als im Rest der Welt. Gerade auf dem Land gibt es noch viele Händler, bei denen nicht mit Kreditkarte gezahlt werden kann.

 

Kontaktloses Bezahlen: Schnell und einfach

Dank der Near-Field-Communication-Technologie (NFC) können Verbraucher kontaktlos bezahlen, indem sie ihre Karte oder ihr Smartphone kurz ans Lesegerät halten. Und das machen sie auch immer öfter, denn diese Methode ist schnell, praktisch und in der Regel kostenfrei. Viele moderne Karten und Smartphones unterstützen NFC, und Dienste wie Google Pay und Apple Pay machen die Nutzung noch einfacher.

Für zusätzliche Sicherheit wird nach mehreren kontaktlosen Zahlungen oder bei höheren Beträgen eine PIN-Abfrage durchgeführt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, NFC-Karten in speziellen Schutzhüllen aufzubewahren und Smartphones mit einer PIN oder biometrischen Merkmalen zu sichern, um unbefugtes Auslesen zu verhindern.

lab/news.de