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Annalena Baerbock bei "Caren Miosga": Nach dem Eklat in Washington - Außenministerin "konnte es nicht ertragen"

Annalena Baerbock ist immer noch entsetzt über den Eklat im Weißen Haus.

Annalena Baerbock ist immer noch entsetzt über den Eklat im Weißen Haus. Bild: picture alliance/dpa | Michael Ukas

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  • Annalena Baerbock spricht bei "Caren Miosga" über Eklat im Weißen Haus
  • Außenministerin konnte Gespräch zwischen Trump und Selenskyj "nicht ertragen"
  • Sicherheitsexpertin Claudia Major warnt vor Russland

Der Eklat im Weißen Haus am vergangenen Freitag sorgt noch immer für großen Gesprächsbedarf. US-Präsident Donald Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj brachen ihr Treffen vorzeitig ab. Ein geplantes Rohstoff-Abkommen zwischen beiden Ländern kam nicht zustande. Zuvor hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenskyj vor laufenden Kameras mit schweren Vorwürfen überzogen. Am Sonntagabend diskutierte dazu ARD-Moderatorin Caren Miosga in ihrer gleichnamigen Talkshow mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), CDU-Bundestagsmitglied Armin Laschet, der Verteidigungsexpertin Claudia Major sowie dem CNN-Korrespondenten Frederik Pleitgen. Vor allem Baerbock zeigte sich von dem Verhalten der US-Regierung schockiert.

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"Was wir aus meiner Sicht immer berücksichtigen müssen, dass wir es hier nicht mit normaler Außenpolitik zu tun haben ... aber der amerikanische Präsident, der spielt ein ganz anderes Spiel. Und da ist natürlich die Frage: Fügt man sich dem total oder nicht?", sagte Annalena Baerbock zu dem Eklat in Washington. Trumps Politik würde bewusst auf "Disruption" abzielen. Die Außenministerin verwies bei "Caren Miosga" auch darauf, dass der Krieg in der Ukraine immer noch andauert und es zudem noch keine Friedensverhandlungen mit Russland gebe. "Ich musste zweimal zwischendurch ausschalten, ... weil ich es nicht ertragen konnte, wie da mit dem ukrainischen Präsidenten umgegangen wird", so die Grünen-Politikerin. "Aber deswegen ist es so wichtig, dass wir als Europäer jetzt unsere Geschlossenheit und Stärke zeigen und uns vergegenwärtigen: Was braucht Trump in so einer Situation, dass er in seiner Logik, nicht in unserer Logik, das Ganze als Erfolgsgeschichte darstellen lassen kann?"

Baerbock erinnerte daran, dass sich die europäischen Staats- und Regierungschefs am Donnerstag zu einem EU-Sondergipfel in Brüssel treffen. "Da muss Deutschland eine Position haben", sagte sie. Deutschland müsse auf den Tisch legen: "Was sind wir bereit, für unseren Frieden in Europa zu leisten?" Sie forderte abermals eine Reform der Schuldenbremse. Außerdem rief sie dazu auf, neue Bündnisse zu schaffen, zum Beispiel mit arabischen Ländern, die "an die regelbasierte internationale Ordnung glauben". Deutschland sollte zudem Teil einer "Koalition der Willigen" in Europa sein, um für einen Waffenstillstand in der Ukraine zu sorgen. "Jetzt wird Geschichte geschrieben", so die Außenministerin dazu.

Hintergrund: Der britische Premierminister Keir Starmer sowie der französische Präsident Emmanuel Macron hatten am Wochenende angekündigt, an einer sogenannten "Koalition der Willigen" zu arbeiten, um einen eigenen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine zu entwickeln.

Claudia Major warnt bei "Caren Miosga" vor den Zielen Wladimir Putins

Sicherheitsexpertin Claudia Major, die von der "Brutalität und Schärfe" der Szene in Washington überrascht war, interpretierte bei "Caren Miosga" wie folgt: "Trump ist de facto an Putin gescheitert. Er hat es nicht geschafft, diesen Krieg innerhalb von 48 Stunden oder wie auch immer zu beenden. Und das Bauernopfer, das dafür herhalten muss, ist de facto Selenskyj. Denn den Druck auf Putin kann er (Trump) nicht weiter erhöhen. Wenn er aber nicht als Versager dastehen möchte und sagen muss, er hat den Krieg nicht gelöst, dann muss halt jemand Schuld sein." Sie verwies zudem darauf, dass die Ziele Russlands weit über die Ukraine hinausgehen würden. "Die Regeln, wie wir Sicherheit in Europa organisieren" wolle Russland "neu schreiben". Nach der Ukraine könnte das nächste Ziel dran sein. "Die USA werden zum Risiko, weil sie Russland ermutigen und die Ukraine und uns im Regen stehen lassen", so Major.

Die Vereinigten Staaten seien für sie keine Verbündeten mehr, sagte die Expertin außerdem in der Talkshow. Europa müsse sich selbst verteidigen können. Dem stimmte zwar auch Armin Laschet bei "Caren Miosga" zu, der CDU-Politiker will die USA als Sicherheitspartner aber "nicht so völlig aufgeben".

Die gesamte Folge "Caren Miosga" vom Sonntagabend, 2. März, ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

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