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Fernsehen: Tod einer Schülerin - Krimidrama "Das Mädchen am Strand"

Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

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Lagerfeuer, Musik, Flaschenbier - ausgelassen feiern junge Leute am Ostseestrand ihr bestandenes Abitur. Nur ein Mädchen, sexy im engen schwarzen Hosenanzug, bleibt abseits für sich. Bis man zwei Ex-Mitschüler auf sie einreden und mit ihr in ein Wäldchen verschwinden sieht. Am nächsten Morgen fehlt die junge Frau, Jule Reinhardt (Tijan Marei, "Ellas Baby"), in den Zelten, in denen alle übernachtet haben. Auf Veranlassung von Lehrer Eilers (André Szymanski) wird die Polizei benachrichtigt, die Suche beginnt. Da sieht ein Schüler Jule tot zwischen Bäumen liegen. So der beginnt der Krimi "Das Mädchen am Strand" von 2019, der zur "Nordholm"- Reihe gehört. Er läuft am Montag ab 20.15 Uhr im Zweiten.

Wieder ist es also ein Fall für die Polizei des fiktiven Badeortes Nordholm. Doch auch die ehemalige Kollegin der Beamten, Hella Christensen (Barbara Auer, "Preis der Freiheit"), bemüht sich, die Geschehnisse aufzuklären. Schließlich ist Sven (Nick Julius Schuck, "Club der roten Bänder"), einziger Sohn der in zerrütteter Ehe lebenden Fünfzigerin, der Entdecker seiner ermordeten früheren Klassenkameradin. Und nicht nur Christensen vermutet, dass er Jule näher gestanden haben könnte.

Schließlich taucht noch Kommissar Kessler (Heino Ferch, "Allmen"-Reihe) aus Hamburg aus - und mit ihm wieder der gewohnt raue Wind. Kessler übernimmt den Fall, weil es in der Hansestadt den Mord an einer jungen Frau gab, die in dubioser Beziehung zur Toten von Nordholm gestanden haben soll. Bald steht Lehrer Eilers unter Verdacht. Aber auch das halbseidene Immobilienmakler-Ehepaar Steinkamp (Axel Milberg und Natalia Wörner), verstrickt sich in Widersprüche.

Wem die beiden Kripoleute und das wie blank geputzt wirkende, doch meist nebelverhangene Urlaubsparadies aus roten Backsteinhäuschen samt alter Kirche bekannt vorkommen, hat die Vorgänger "Tod eines Mädchens" (2015) und "Die verschwundene Familie" (2019) gesehen. Viele Zuschauer ließen sich von den teils linear erzählten, auch in kleineren Rollen prominent besetzten Geschichten in den Bann ziehen.

Abermals spürbar - und sehr ambitioniert - von der Tradition skandinavischer Krimis inspiriert, sorgt auch bei diesem Fall Thomas Berger für Drehbuch und Regie. Auch hier gelingt ihm 180 Minuten lang ein Stück spannender Ermittler-Unterhaltung. Wobei Berger betont Wert auf all die anderen missratenen menschlichen Zusammenhänge im Urlauberparadies legt. Dysfunktionale Familie samt Untreue und desorientierten Jugendlichen, Habgier, Einsamkeit und existenzielles Fremdsein könnten - derart gehäuft - zu Klischees geraten. Werden jedoch von den Darstellern feinsinnig und glaubwürdig vermittelt.

Die Verwerfungen vor Ort geraten so stark, dass sich sogar der unverbesserlich wirkende Macho Kessler mehr und mehr zum Nachdenken über sich selbst anregen lässt. Wobei den Kommissar, wie Kenner der ersten Zweiteiler wissen, mit Nordholm noch deutlich mehr verbindet, als dort allgemein bekannt ist.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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