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Sahra Wagenknecht bei "maischberger": "Schwurbel-Auftritt mit wirren Gedanken!" Ihre Selenskyj-Kritik sorgt für Empörung

Sahra Wagenknecht empörte die TV-Zuschauer durch ihre Aussagen zum Ukraine-Krieg in der ARD-Talkshow "maischberger". Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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  • Sahra Wagenknecht kritisiert bei "maischberger" Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj
  • BSW-Politikerin ruft erneut zu Friedensverhandlungen mit Russland auf
  • Wagenknecht sagt: "Ich vertraue Putin nicht."

Als Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj in dieser Woche im deutschen Bundestag eine Rede hielt, blieben Politiker des neu gegründeten "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) fern. Die namensgebende Parteivorsitzende rechtfertigte diesen Form des Protest am Mittwochabend, 12. Juni, noch einmal in der ARD-Talkshow "maischberger". Wagenknecht wurde in den vergangenen Monaten schon häufiger kritisiert. Der Vorwurf: Sie würde die Propaganda des russischen Präsidenten Wladimir Putin verbreiten. Auch ihr neuester TV-Auftritt rief wieder Empörung hervor.

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Sahra Wagenknecht schockt bei "maischberger" am 12.06.2024 mit Aussagen zu Russland

Sahra Wagenknecht sagte bei "maischberger" zunächst: "Ich verurteile diesen Krieg. Ich finde das schauerlich, was dort passiert. Aber ich finde, die Schlussfolgerung daraus darf doch nicht sein, dass sich Selenskyj im Bundestag hinstellt...und sagt: keine Kompromisse. Es gibt entweder Frieden zu den Konditionen der Ukraine - das heißt: die Russen müssen sich aus allen Gebieten zurückziehen einschließlich der Krim - oder es gibt keinen Frieden." Moderatorin Sandra Maischberger widersprach sofort: "Das hat er so nicht gesagt." Doch Wagenknecht beharrte auf ihrer Aussage. Sie fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass Selenskyj für die gesamte Ukraine spricht. Zum Beispiel spricht er nicht für die 600.000 jungen Männer, die geflohen sind, weil sie nicht eingezogen werden wollen und weil sie nicht in diesem Krieg ihr Leben verlieren wollen." Die ukrainisch-deutsche Publizistin Marina Weisband, die ebenfalls mitdiskutierte, machte darauf aufmerksam, dass diese Männer Selenskyjs Linie sehr wohl unterstützen würden. "Ich kriege andere Resonanzen", entgegnete Wagenknecht wiederum. Sie wiederholte ihren Vorwurf, die Ukraine würde bei der Rekrutierung der Soldaten immer rabiater vorgehen. "Wir müssen doch jetzt endlich einmal darüber reden: Wie beenden wir diesen Krieg?"

Sahra Wagenknecht spricht sich für Friedensverhandlungen mit Wladimir Putin aus

Sahra Wagenknecht sprach sich weiterhin für einen Einfrieren des Krieges an der Front aus, wodurch es ihrer Meinung nach zu Friedensverhandlungen kommen könnte. Zudem wetterte sie erneut gegen die westlichen Waffenlieferungen. "Wir haben sehr viele Waffen geliefert. Da ist sehr sehr viel Geld reingeflossen. Aber das ist doch keine Hilfe für die Ukraine. Sie ist trotzdem in der Defensive." Marina Weisband kritisierte unterdessen unzureichende Waffenlieferungen zu Beginn des Krieges und teilte gegen den bei diesem Thema oft zögernden Bundeskanzler aus: "Ich habe Olaf Scholz nie sagen hören: 'Es ist mein Ziel, dass die Ukraine gewinnt. Es ist unser Ziel den Aggressor nicht zu belohnen. Die Ukraine muss komplett frei sein. Diese Invasion muss komplett rückgängig gemacht werden.'" Sahra Wagenknecht kritisierte den Kanzler mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine hingegen aus einem anderen Grund: "Was ich problematisch finde ist, dass er immer wieder die roten Linien, die er vorher definiert." Anschließend beschuldigte sie Ukraine-Präsident Selenskyj noch, er würde versuchen "die Nato in diesen Krieg hineinzuziehen, damit er diesen Krieg gewinnt". Marina Weisband wollte dies nicht so stehen lassen. "Ich glaube weder Selenskyj noch Putin haben ein Interesse daran, dass die Nato in den Krieg eintritt."

BSW-Politikerin kritisiert Wolodymyr Selenskyj bei "maischberger" am 12.06.2024

Sahra Wagenknecht verwies schließlich noch darauf, dass Putin gesagt habe, er sei verhandlungsbereit. "Ich glaube es wäre sinnvoll da anzuknüpfen, ... wo damals in Istanbul aufgehört wurde." Zu Beginn des Krieges fanden in der türkischen Metropole am Bosporus Verhandlungen statt, die allerdings schnell ergebnislos abgebrochen wurden. Die BSW-Politikerin nannte ein von den Vereinten Nationen beaufsichtigtes Referendum in den derzeit von Russland besetzten Gebieten über die künftige Zugehörigkeit zur Ukraine als möglichen Ansatzpunkt für neue Gespräche. Marina Weisband meinte dazu: "Wir haben keine gespaltene Ukraine. Und wir hatten auch keine Einschränkung der Rechte einer russischen Minderheit." Sie wollte zudem dazu von Sahra Wagenknecht wissen: "Wenn wir Putin irgendwie belohnen, was hält ihn von der nächsten Invasion ab?" Die BSW-Politikerin entgegnete: "Das ist immer die Theorie, die uns erzählt wird. Dass wir ihn stoppen müssen, damit er nicht weitergeht. Das ist übrigens eine Theorie, die ziemlich alt ist. Damit hat damals die USA sogar den Vietnamkrieg gerechtfertigt...Das ist reine Spekulation." Sie verwies zudem mit Hinblick auf die Annexion der Krim im Jahr 2014, dass die Ukraine damals ihre Position als neutraler Staat zu Gunsten der USA aufgegeben habe. Jetzt finde ein "Stellvertreterkrieg" statt. Selenskyj sei zudem in der Ukraine gewählt worden, weil er den Menschen Frieden versprach. "Er hat das Land ja auch nicht überfallen", reagierte Marina Weisband entsetzt. "Er hat aber den Donbass mit Drohnen angegriffen...er hat diesen Krieg mit eskaliert", bestand Wagenknecht auf ihrer Position und verwies dazu auch auf seine Vereinbarungen mit der Nato und den USA.

Sahra Wagenknecht vertraut Wladimir Putin laut eigener Aussage nicht

Kontrovers diskutiert wurden auch die möglichen Großmachtsfantasien Putins. Diese wollte Sahra Wagenknecht dem Kremlchef nicht unterstellen. "Ich bin überzeugt, dass der Krieg nicht deshalb begonnen hat, weil sich jemand daran berauscht, Grenzen zu verschieben." Angesprochen auf ihre Aussagen kurz vor der russischen Invasion, Putin habe keine unmittelbaren Pläne, die Ukraine zu überfallen, rechtfertigte sie sich und schloss: "Ich sage doch nicht, dass wir Putin vertrauen sollen. Wir sollten jetzt alles daran setzen, dass es Verhandlungen gibt und...austesten, wie weit wir damit kommen. Das ist doch der einzige Weg." Sie fügte hinzu, dass sie Putin selbst auch nicht vertraue. "Ich möchte, dass wir die Signale für einen Waffenstillstand aufnehmen und dass wir versuchen, diesen Weg zu gehen. Weil ich möchte, dass dieses Sterben endet."

Social-Media-Nutzer werfen Sahra Wagenknecht "Schwurbel-Auftritt" und "Russlandtreue" vor

Auf der Plattform X (vormals Twitter) wurde der Talkshow-Auftritt von Sahra Wagenknecht heftig diskutiert. Während es auch ein paar Fürsprecher für die ehemalige Linken-Politikerin gab, reagierten viele andere entsetzt. Das belegen Kommentare wie:

  • "#Wagenknecht bei #Maischberger: „Ich vertraue #Putin nicht." - Wer's glaubt, wird selig! Die #BSW-Chefin fordert mehr Diplomatie im #Ukrainekrieg, greift aber fortwährend #Selenskyj an. Schwurbel-Auftritt mit wirren Gedanken: typisch #Hufeisen eben!"
  • "Den Angriff auf die Krim hat die Ukraine verursacht Schmeist #Wagenknecht aus der Sendung, habt ihr den den Verstand verloren? @ARDde Wie kann man sowas zulassen? Es geht um KRIEG um Menschenleben und sie darf fröhlich dem unterdrückten Land die Schuld geben".
  • "Sahra sollte diese Aussage vom Kremlzwerg kennen. Sie will die Ukraine wieder als Teil Russlands sehen, wenn sie darauf beharrt, man müsse die Verhandlungsbereitschaft Russlands austesten. Dauerverlogenheit ist ihr Markenzeichen."
  • "Wagenknecht traut Putin nicht, will aber Verhandlungen? Diese Russlandtreue ist schwer zu ertragen".

Anmerkung der Redaktion: Rechtschreib- und Grammatikfehler in den Kommentaren übernommen.

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